Japanische Stadt gibt OK für Atomkraft

Nach der vorläufigen Abschaltung sämtlicher Atomkraftwerke in Japan hat eine Stadt für das Wiederhochfahren ihres AKW gestimmt. Der Stadtrat von Oi in der zentralen Präfektur Fukui gab am Montag grünes Licht für das Hochfahren zweier Reaktoren des Atomkraftwerks Oi.
Das Votum des Stadtrats ist nicht bindend, muss vom Bürgermeister jedoch bei seinen Beratungen mit einem Expertengremium berücksichtigt werden.
Derzeit sind alle 50 japanischen Atomkraftwerke für Sicherheitschecks nach der Atomkatastrophe von Fukushima heruntergefahren. Bis zu dem Unglück bezog Japan etwa ein Drittel seines Stroms aus der Atomkraft. Infolge des Atomunglücks, durch das weite Gebiete im Umkreis radioaktiv verseucht worden waren, wächst in Japan die Ablehnung der Atomkraft. Keiner der Reaktoren, die seitdem zu Wartungsarbeiten heruntergefahren worden sind, durfte bisher wieder in Betrieb gehen.
Stromkonzerne warnen indes vor Engpässen während der heißen Sommermonate. Nach Angaben eines Stromkonzerns könnte aufgrund des hohen Strombedarfs für Klimaanlagen der Bedarf das Angebot um bis zu 15 Prozent übersteigen. Bisher blieben Engpässe aus.
Der verstärkte Einsatz von Kohle, Gas und Erdöl zur Stromproduktion erhöht den Kohlendioxidausstoß und die Abhängigkeit des ressourcenarmen Landes von der Einfuhr von Kraftstoffen. Für die Verbraucher steigen die Preise, zudem sind sie angehalten, ihren Verbrauch zu drosseln.
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