Japan: Konzern entschuldigt sich bei Kriegsgefangenen

US-Zwangsarbeiter schufteten in Bergwerken: Mitsubishi Materials entschuldigt sich als erster japanischer Konzern.

Der Rohstoffkonzern Mitsubishi Materials hat sich als erstes japanisches Großunternehmen für die Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen aus den USA während des Zweiten Weltkriegs entschuldigt.

Treffen im Wiesenthal Center

Mitsubishi-Manager Hikaru Kimura sagte während eines Treffens mit ehemaligen US-Zwangsarbeitern in Los Angeles, er sei gekommen, "um unsere reumütigste Entschuldigung auszusprechen dafür, dass sie während des Zweiten Weltkriegs zu harter Arbeit gezwungen wurden, als sie in von Mitsubishi betriebenen Minen arbeiteten". Die damaligen Arbeitsbedingungen seien "extrem hart" gewesen.

"Als Nachfolgeunternehmen von Mitsubishi Mining können wir nicht anders, als eine tiefe ethische Verantwortung für diese Tragödie der Vergangenheit zu empfinden", fügte Kimura bei der Zeremonie im Museum für Toleranz des Simon Wiesenthal Center hinzu.

Mitsubishi Materials ist offenbar das erste japanische Unternehmen, das sich für die Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen entschuldigte. Die Regierung in Tokio hatte sich vor fünf Jahren zu einer offiziellen Entschuldigung durchgerungen. Mitsubishi Mining hatte laut Kimura fast 900 Kriegsgefangene in vier japanischen Bergwerken schuften lassen, in anderen japanischen Firmen wurden tausende weitere US-Gefangene zur Arbeit gezwungen.

"Ehrlich, demütig"

Ein älterer Mann im Anzug spricht in Mikrofone vor einem Logo.
James Murphy, a 94-year-old veteran and POW who survived working at Mitsubishi's Osarizawa Copper Mine and the infamous Bataan Death March in the Philippines, reacts after a Mitsubishi press conference apology in Los Angeles July 19, 2015. Construction company Mitsubishi Materials Corp became the first major Japanese company to apologize for using captured American soldiers as slave laborers during World War Two. REUTERS/Mariko Lochridge
Einer der Überlebenden, der 94-jährige James Murphy, nahm Kimuras "ehrliche, demütige" Entschuldigung ausdrücklich an. "70 Jahre nach dem Kriegsende wurden die Kriegsgefangenen um etwas sehr Einfaches gebeten, sie wurden um Entschuldigung gebeten", sagte Murphy. Er hoffe, dass andere japanische Unternehmen dem Vorbild von Mitsubishi Materials nun folgten.

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