Inflation auf 1,5 Prozent gesunken
Die Inflationsrate ist in Österreich im Jänner im Jahresabstand auf 1,5 Prozent zurückgegangen - nach noch 1,9 Prozent im Dezember. Gegenüber dem Vormonat fielen die Preise um 0,9 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren fast ausschließlich Auswirkungen des Winterschlussverkaufes, teilte die Statistik Austria am Montag mit.
Die Jahresteuerungsrate von 1,5 Prozent entsprach im Jänner somit wieder dem Niveau vom Herbst 2013 - im Oktober und November lag sie bei 1,4 Prozent. Vor allem billigere Bekleidungsartikel waren für diesen deutlichen Rückgang verantwortlich. Diese waren im Jänner im Jahresabstand um 1,0 Prozent günstiger, im Dezember kam es in diesem Bereich noch zu einer Verteuerung um 3,4 Prozent.
Mit 1,7 Prozent deutlich geringer stiegen die Preise im Jahresabstand auch bei den Beherbergungsdienstleistungen, zudem verbilligte sich Haushaltsenergie um 0,3 Prozent. Am stärksten zogen im Jänner die Preise bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken an, nämlich um 2,7 Prozent.
Der für die Eurozone errechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag für Österreich im Jänner um 1,5 Prozent über Vorjahr, nach +2,0 Prozent im Dezember.
Die Teuerung beim Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) betrug im Jänner 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, im Dezember waren es noch +2,0 Prozent gewesen.
Mikro- und Miniwarenkorb
Die Inflation beim täglichen Einkauf lag nach wie vor deutlich über dem Durchschnitt. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,9 Prozent (Dezember: 3,8 Prozent), jener des Miniwarenkorbes für den wöchentlichen Einkauf stieg um 1,3 Prozent (1,4 Prozent).
Im Detail
Im Jänner haben vor allem um 3,1 Prozent höhere Nahrungsmittelpreise zur Jahresinflationsrate von 1,5 Prozent beigetragen. Milch, Käse und Eier etwa verteuerten sich um 6,9 Prozent, Fisch um 7,4 Prozent. Die Preise für Fleisch zogen dagegen nur um 0,8 Prozent an, alkoholfreie Getränke verbilligten sich sogar um 0,4 Prozent, teilte die Statistik Austria am Montag weiter mit.
Als Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand erwies sich im Jänner die Ausgabengruppe "Verkehr", hier gaben die Preise um 0,4 Prozent nach. Noch stärker als bereits im Dezember gingen die Treibstoffpreise zurück, nämlich um 3,7 Prozent. Auch Flugtickets verbilligten sich deutlich stärker, nämlich um 7,5 Prozent, nach -2,0 Prozent im Dezember. Gebrauchte Pkw kosteten im Jahresabstand jedoch um 0,7 Prozent mehr. Im Dezember 2013 hatten sie noch um 8,6 Prozent weniger gekostet. Instandhaltung und Reparaturen von privaten Verkehrsmitteln verteuerten sich um 2,9 Prozent.
Die Ausgaben für Wohnen und Nahrungsmittel waren für zwei Fünftel der Inflation verantwortlich. In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen im Jänner die Preise um 1,6 Prozent. Hier kam es zu Preiserhöhungen für die Instandhaltung von Wohnungen um 2,7 Prozent. Wohnungsmieten stiegen um 2,8 Prozent, Betriebskosten für Mietwohnungen um 2,3 Prozent und jene für Eigentumswohnungen um 2,8 Prozent.
Haushaltsenergie hingegen verbilligte sich um 0,3 Prozent, was in erster Linie auf die moderate Entwicklung der Strompreise (+0,2 Prozent) zurückzuführen war. Im Dezember hatte das Plus noch 2,7 Prozent betragen. Gegenüber dem Vorjahr kosteten feste Brennstoffe um 4,9 Prozent mehr und Fernwärme um 0,1 Prozent. Gas verbilligte sich um 0,4 Prozent und Heizöl um 4,6 Prozent.
In der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" stiegen die Preise im Jänner um 2,5 Prozent. Bewirtungsdienstleistungen verteuerten sich um 2,7 Prozent. Für Beherbergungsdienstleistungen stiegen die Preise um insgesamt 1,7 Prozent und damit deutlich weniger stark als noch im Dezember 2013 (+5,9 Prozent).
In der Ausgabengruppe " Bekleidung und Schuhe" gingen die Preise durchschnittlich um 0,1 Prozent zurück. Bekleidungsartikel verbilligten sich um 1,0 Prozent. Im Dezember hatten sie sich noch um 3,4 Prozent verteuert.
Im Monatsvergleich - zum Dezember - ging die Inflation um 0,9 Prozent zurück. Hauptpreisdämpfer war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe", wo die Preise um 15,2 Prozent fielen. Zurückzuführen war dies nahezu ausschließlich auf den saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufes. Gegenüber Dezember 2013 wurden Bekleidungsartikel deshalb insgesamt um 18,2 Prozent und Schuhe um 9,5 Prozent billiger.
Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren, Dienstleistungen" mit einem Anstieg um 0,7 Prozent. Versicherungsleistungen verteuerten sich um 0,8 Prozent.
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