IWF will Wachstumsprognose erneut senken

Christine Lagarde spricht bei einer Veranstaltung vor blauem Hintergrund.
Trübe Aussichten für die Weltwirtschaft gibt es laut Währungsfonds-Chefin Lagarde. Lobende Worte hatte sie für den EU-Gipfel letzte Woche.

Die Weltwirtschaft steht nach Einschätzung von Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), vor immer größeren Problemen. Der Ausblick habe in den vergangenen Monaten besorgniserregendere Züge angenommen, sagte Lagarde am Freitag in Tokio. In der nächsten Prognose des Internationalen Währungsfonds werde wahrscheinlich von einer noch schwächeren Wirtschaftsentwicklung ausgegangen.

Die nächste Wachstumsprognose wird am 16. Juli erwartet. Lagarde fügte bei ihrem Besuch in Tokio hinzu, eine Verschärfung der Euro-Krise könnte die japanischen Exporte belasten. Zudem stünde ein weiterer Aufwärtsdruck beim Yen den Exportbranchen im Weg. Derzeit sei die japanische Währung leicht überbewertet.

EU-Schuldenkrise

Lagarde hat sich in Tokio auch zur EU-Schuldenkrise geäußert. Sie begrüßt die "wichtigen Schritte" zur Eindämmung der Krise. In einer Rede in Tokio nannte Lagarde am Freitag vor allem die Ergebnisse des jüngsten EU-Gipfels in Brüssel vergangene Woche sowie die Senkung des Leitzinses für die Eurozone am Donnerstag. Dennoch müsse aus Sicht des IWF "noch mehr getan werden".

Beim EU-Gipfel vergangene Woche hatten besonders Spanien und Italien Druck auf Deutschland ausgeübt und erreicht, dass der künftige Euro-Krisenfonds ESM auch direkt Kapital an angeschlagene Banken vergeben kann. Zudem sollen Krisenländer Hilfskredite ohne allzu strenge Auflagen erhalten dürfen. Auch wurde ein EU-Wachstumspakt in Höhe von 120 Milliarden Euro beschlossen. Lagarde bezeichnete die Beschlüsse als "wichtige Schritte in die richtige Richtung". Dies sei "ermutigend".

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