IWF: Spaniens Wirtschaft schrumpft weiter
Spanien rutscht immer tiefer in die Krise: Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass die spanische Wirtschaft heuer um 1,7 Prozent schrumpft. Und 2013 wird das Minus laut IWF noch einmal 1,2 Prozent ausmachen. Mit Folgen für ganz Europa: Diese verheerende Entwicklung könnte – so der am Freitag vorgelegte Bericht – „negative Auswirkungen für den Rest Europas“ haben.
Probleme bereitet vor allem die hohe Arbeitslosigkeit, die laut IWF auch 2013 bei rund 25 Prozeht bleibt. Üblicherweise geht die Arbeitslosigkeit in Spanien im zweiten Quartal zurück, weil Tourismus und Bau mehr Jobs bieten. Heuer allerdings stieg sie drastisch an, Ende Juli waren 5,7 Millionen Menschen in Spanien ohne Job. Die Arbeitslosenrate stieg mit 24,63 Prozent auf den höchsten Stand seit 18 Jahren.
Trotz der heftigen Wirtschaftskrise betonte Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Freitag: Spanien sei auch mittel- und langfristig kreditwürdig und in der Lage, seine hohen Schulden zurückzuzahlen (mehr dazu: HIER). Er habe niemals auch nur im Entferntesten gedacht, dass Spanien ein Rettungspaket erhalten müsse.
Zinsen besorgniserregend hoch
Die Zinsen für spanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren gaben zwar am Freitag, wie schon tags zuvor, nach. Sie sind mit rund 6,8 Prozent aber noch immer besorgniserregend hoch. Helfen könnte, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Anleihen-Kaufprogramm wieder aufnimmt und spanische wie auch italienische Papiere aufkauft. Diese Hilfe könnte auch bald erfolgen. Die französische Tageszeitung Le Monde berichtet, dass die EZB gemeinsam mit dem Rettungsschirm EFSF eine koordinierte Aktion vorbereitet. Die EZB soll bereits ausgegebene Staatsanleihen (Sekundärmarkt), der EFSF neue Papiere (Primärmarkt) erwerben. Den Einsatz des EFSF müsste Spanien allerdings beantragen.
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Hintergrund
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