IWF-Chefin Lagarde fordert "Deeskalation" im globalen Handelskonflikt

Frankreichs Ex-Finanzministerin Christine Lagarde
Das Handelssystem müsse "repariert und nicht zerstört" werden, mahnte Lagarde.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat zu einem Abbau der Spannungen im globalen Handelssystem aufgerufen. "Wir müssen zusammenarbeiten, um eine Deeskalation zu erreichen und die aktuellen Handelsstreitigkeiten zu lösen", sagte Lagarde am Mittwoch auf Bali.

Auf der indonesischen Insel tagen derzeit der IWF und die Weltbank. Das Handelssystem müsse "repariert und nicht zerstört" werden, mahnte Lagarde.

Die Tagung von IWF und Weltbank wird in diesem Jahr vor allem von Sorgen vor Protektionismus und dem Handelskonflikt zwischen den USA und China beherrscht. Beide Länder überziehen sich seit Monaten gegenseitig mit Strafzöllen auf Importe und mit immer neuen Drohungen. Der IWF hatte am Dienstag seine Prognose zur weltweiten Konjunktur vorgelegt, er erwartet für 2018 und 2019 ein globales Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent und damit 0,2 Punkte weniger als zuletzt.

Als Gründe für den pessimistischeren Ausblick gab der IWF wachsende Handelsspannungen, Protektionismus und steigende Schuldenstände in verschiedenen Staaten an. IWF-Chefin Lagarde zeigte sich indes zugleich "hoffnungsvoll", dass eine Verbesserung der Handelssystems gelingt. Ein Anzeichen dafür sei zum Beispiel die jüngst erfolgreich geführten Verhandlungen über eine Neuauflage des NAFTA-Abkommens zwischen den USA, Kanada und Mexiko.

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