Italienischer Automarkt bricht ein

Das Logo der Automarke Fiat auf einem dunklen Auto.
Negative Konjunktur und hohe Benzinpreise haben sich verheerend auf die Autobranche ausgewirkt: 24% weniger Zulassungen im Juni.

Der italienische Automarkt stöhnt wegen eines dramatischen Zulassungsrückgangs. Im Juni sank die Zahl der zugelassenen Autos im Land um 24,42 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat 2011, teilte der Verband der Autobauer am Montag mit. Lediglich 128.388 Autos wurden im Juni neu zugelassen, im Vergleichsmonat 2011 waren es noch 169.870 gewesen. Im Mai hatte der Automarkt bereits einen Rückgang von 13,9 Prozent verzeichnet. Die Krise trifft auch den Markt der gebrauchten Wagen hart. Hier wurde ein Minus von 12,56 Prozent gemeldet.

Italiens stärksten Autobauer Fiat konnte seinen Marktanteil im Juni gegenüber dem Vergleichsmonat 2011 von 30,27 Prozent auf 30,68 Prozent leicht steigern. Im Juni wurden 39.387 Fiat-Autos zugelassen. Im Juni 2011 waren es noch 51.411 gewesen.

"Die negative Konjunktur und die hohen Benzin- und Versicherungspreise haben sich verheerend auf die Autobranche ausgewirkt", klagte der Verband der italienischen Autoindustrie Federauto. Der Verband forderte von der Regierung Monti Anreize zur Stützung der krisengeschüttelten Autobranche.

Monti gibt Gas beim Sparkurs

Die italienische Regierung drückt auf das Gaspedal, um eine neue Serie von drastischen Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung durchzusetzen. Das Paket wird am Dienstag den Sozialpartnern vorgestellt. Das Kabinett unter Premier Mario Monti will noch heuer zehn Milliarden Euro einsparen. Damit soll die angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte auf 23 Prozent ab Oktober hinfällig werden, verlautete aus Regierungskreisen. Die Gewerkschaften drohen mit einem Generalstreik gegen mögliche Kürzungen im Personalbereich.

Mit der sogenannten "Spending Review", den Maßnahmen zur Rationalisierung der Ausgaben in der öffentlichen Verwaltung, will das italienische Expertenkabinett insgesamt 30 Milliarden Euro in drei Jahren einsparen. In den Gewerkschaften rumort es. "Die Gehälter der Staatsbeamten sind schon seit drei Jahren eingefroren. Man kann von den Beamten keine weiteren Opfer mehr verlangen", sagte die Chefin des stärksten italienischen Gewerkschaftsverbands CGIL (Confederazione Generale Italiana del Lavoro), Susanna Camusso.

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