Italien will kurzfristig Alitalia verstaatlichen

FILE PHOTO: Alitalia plane is seen on the tarmac after landing at Ben Gurion International airport in Lod, near Tel Aviv, Israel
Die Flotte soll wegen der Corona-Krise reduziert werden, die Gewerkschaft stemmt sich gegen einen Jobabbau.

Die italienische Regierung drückt mit ihren Plänen zur Verstaatlichung der Fluggesellschaft Alitalia auf das Gaspedal. Das Kabinett plant kurzfristig die Gründung einer neuen staatlichen Gesellschaft, die Alitalia übernehmen soll. Die Airline soll künftig kleiner sein, geht aus einem Treffen der Gewerkschaften mit der Regierung hervor.

Starke Auswirkungen

Die neue Alitalia soll maximal 50 Maschinen zählen. Industrieminister Stefano Patuanelli berichtete, dass nicht alle Jobs erhalten bleiben können. Die Arbeitnehmerorganisationen stemmen sich gegen Pläne zur Stellenkürzung. Die Alitalia solle in die Lage versetzt werden, mit großen europäischen Fluggesellschaften zu konkurrieren.

Die Alitalia bekommt die Auswirkungen der Coronavirus-Krise hart zu spüren. 6.800 Mitarbeiter sollen bis Oktober auf Kurzarbeit gesetzt werden. Die Airline wird seit Mai 2017 mit staatlicher Finanzhilfe am Leben erhalten.

Übernahmegespräche

Im vergangenen Jahr hatten sich Übernahmegespräche mit der US-Airline Delta, der italienischen Eisenbahn Ferrovie dello Stato und dem Infrastrukturkonzern Atlantia zerschlagen. Auch die Lufthansa war zeitweise im Gespräch über ein Engagement bei Alitalia.

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