Streik in Rom: Flugzeuge starten ohne Gepäck

Ein Alitalia-Flugzeug landet vor einer italienischen Flagge.
Protest gegen Jobabbau bei Alitalia. Über 100 Flüge ohne Koffer der Passagiere abgeflogen.

Ein Streik des Personals der für den Gepäcktransport auf dem römischen Flughafen Fiumicino zuständigen Handlinggesellschaft sorgt den dritten Tag in Folge für chaotische Zustände auf Italiens größtem Airport. Über 100 Flüge starteten am Dienstag ohne das Gepäck der Passagiere (siehe Tweets weiter unten).

Das Logo von Alitalia an einem Gebäude.
The Alitalia headquarters is seen at Fiumicino airport in Rome July 31, 2014. Italy's loss-making flag carrier Alitalia is working on a final proposal to present to Etihad on Thursday in a push to lock in an investment by the Abu Dhabi-based airline, a person close to Alitalia shareholders said on Wednesday. Etihad's plans to take a 49 percent stake in Alitalia, which has made a profit only a few times in its 68-year history, has been held up by disagreements over Alitalia's 800 million euro ($1.07 billion) debt pile, and plans for job cuts that have stoked outrage among Italian unions. REUTERS/Max Rossi (ITALY - Tags: TRANSPORT BUSINESS)
Riesige Mengen von Koffern türmten sich auf dem Flughafen. Stundenlang mussten Reisende auf ihre Koffer warten. In mehreren Fällen ging das Gepäck verloren. Dabei kam es zu heftigen Protesten. Passagiere sprachen von skandalösen Verhältnissen. Der Konsumentenschutzverband Codacons überprüft eine Sammelklage wegen des Schadens für die Passagiere. "Viele Reisende sind an ihren Urlaubszielen angekommen und haben nichts bei sich, weil ihre Koffer nicht angenommen sind", betonte Codacons-Präsident Carlo Rienzi.

Inzwischen machten Reisende auf Twitter ihrem Ärger über die verlassenen Koffer Luft:

Der römische Polizeichef drohte mit einer zwangsmäßigen Arbeitseinberufung, sollte der wilde Streik nicht zu Ende gehen. Die Mitarbeiter der Gesellschaft protestieren gegen Personalkürzungen, die im Rahmen des Einstiegs der arabischen Airline Etihad bei der krisengeschüttelten Alitalia geplant sind. 1.590 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Etihad soll mit Investitionen in Höhe von 560 Mio. Euro einen 49-prozentigen Anteil an Alitalia übernehmen.

"Von uns hängt die Sicherheit der Flugzeuge und der Passagiere ab. Wir begreifen nicht, warum gerade unsere Gesellschaft von den Kürzungen so schwer belastet wird", betonte ein Gewerkschaftssprecher. Der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi bezeichneten den Streik am Höhepunkt der touristischen Saison als unannehmbar.

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