Italien-Sorgen drücken Euro auf Eineinhalb-Jahres-Tief

Italien-Sorgen drücken Euro auf Eineinhalb-Jahres-Tief
Anleger rechnen immer weniger mit Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank

Die schlechte wirtschaftliche Lage, die hohe Verschuldung und die Regierungspläne in Italien schlagen auf den Euro-Kurs negativ durch. Der Euro ist am Montag auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 abgerutscht. Die europäische Gemeinschaftswährung verbilligte sich im frühen Handel um gut ein halbes Prozent auf 1,1266 Dollar. Grund dafür ist nach Einschätzung von Experten vor allem, dass Anleger immer weniger damit rechnen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in absehbarer Zeit die Leitzinsen erhöht.

"Es wird zunehmend infrage gestellt, dass es bald eine Zinserhöhung geben wird", sagte Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das liege vor allem am Krisenherd Italien. Zu hoffen, dass sich die Sorgen um Italien bald in Luft auflösten, wäre "utopisch".

Das hochverschuldete Land muss der EU-Kommission bis Dienstag einen überarbeiteten Haushaltsentwurf vorlegen, sonst droht ein Strafverfahren der Europäischen Union (EU). Die neue Regierung in Rom stößt mit ihren Budgetplänen für 2019 auf großen Widerstand in Brüssel. Das Haushaltsdefizit soll den Plänen zufolge auf 2,4 Prozent steigen, das wäre dreimal so viel wie von der Vorgängerregierung in Aussicht gestellt.

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