Iran-Geschäfte kosten 340 Mio. Dollar

Der Eingang zu einer Filiale von Standard Chartered Bank.
Britische Großbank StanChart einigt sich mit US-Finanzaufsicht. London beklagt eine Hexenjagd von US-Behörden gegen britische Institute.

Im Streit um mutmaßlich illegale Iran-Geschäfte hat sich die britische Großbank Standard Chartered ("StanChart") mit der New Yorker Finanzaufsicht auf einen Vergleich über 340 Millionen Dollar geeinigt. Analysten hatten mit einem Betrag von bis zu einer Milliarde Dollar wesentlich Schlimmeres erwartet. Außerdem erklärte sich StanChart zu einer mindestens zweijährigen Überwachung ihrer Geldwäsche-Kontrollen bereit. Die Bank, lange Zeit eines der Vorzeigehäuser der Branche, bezeichnete die Einigung als pragmatisch.

Die Aufsichtsbehörde beschuldigte Standard Chartered, fast zehn Jahre lang trotz Sanktionen Geschäfte mit dem Iran abgewickelt zu haben. Dabei geht es um ein Gesamtvolumen von mindestens 250 Milliarden Dollar. StanChart habe wie eine "Schurken"-Bank agiert und das US-Finanzsystem für Terroristen und Drogenhändler geöffnet, hieß es.

Barclays, HSBC, StanChart

StanChart ist bereits die dritte britische Großbank, die sich die US-Behörden vorknöpfen. London beklagt eine Hexenjagd von US-Behörden gegen britische Institute. Erst musste Barclays wegen der Verwicklung in Zins-Manipulationen eine Geldstrafe über eine halbe Milliarde Dollar zahlen. Dann bekam die Konkurrentin HSBC wegen laxer Geldwäsche-Kontrollen eine schallende Ohrfeige vom US-Senat. Auch hier droht eine Milliardenstrafe.

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