Investor Tojner soll prominente Partner haben

Feindbild: Michael Tojner
Industrielle greifen nach B&C-Stiftung, Mehrheitsbeteiligung an Semperit, Lenzing, Amag.

Im Übernahmekampf um Österreichs größte Industrie-Stiftung hat der Investor Michael Tojner angeblich prominente Industrie-Partner. Laut trend sollen in Tojners Konsortium unter anderen Andritz-Chef Wolfgang Leitner, KTM-Eigentümer Stefan Pierer, und Krone-Chef Christoph Dichand mit dabei sein.

Tojner soll bereits einen unterschriebenen Vorvertrag mit der italienischen Bank UniCredit, der Mutter der Bank Austria, haben. Dabei geht es um die Abtretung der sogenannten Letztbegünstigung an der B&C-Stiftung, sodass das Konsortium zu Begünstigten der Stiftung werden könne und damit in den Genuss der Dividenden kommt.

Die Transaktion ist sehr kompliziert. Die Stiftung wurde im Rahmen der Bank Austria ins Leben gerufen, um damals die Industriebeteiligungen nicht mit Eigenkapital zu unterlegen. Die B&C-Stiftung hält über eine Holding Mehrheitsbeteiligungen an den börsenotierten Großunternehmen Lenzing, Amag und Semperit.

Die Stiftung ist entschlossen, den Versuch Tojners, der als feindliche Übernahme gesehen wird, abzuwehren. Notfalls durch einen Rechtsstreit. Vor zehn Jahren hatte die Stiftung der Bank Austria um 1,2 Milliarden Euro alle Genussrechte und damit die Dividendenberechtigung abgekauft. Bank und Stiftung seien hiermit vollständig voneinander getrennt, argumentiert die Stiftung.

Tojner, der für eine Stellungnahme nicht erreichbar ist, ist dagegen der Meinung, dass die Bank Austria verzichtet habe, aber nicht deren Rechtsnachfolger. Er dürfte eine juristische Möglichkeit sehen und möchte sich mit Hilfe der UniCredit, des Mutterkonzerns der Bank Austria, mit seinem Konsortium in eine Begünstigtenstellung bringen. Tojner will angeblich auch in den dreiköpfigen Vorstand der Stiftung. Auch UniCredit bzw. Bank Austria nehmen dazu keine Stellung.

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