IWF warnt vor dauerhafter Wachstumskrise

Sonnenstrahlen scheinen durch dunkle Wolken.
Reformen notwendig - aber noch Raum für Optimismus.

Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) haben die Wachstumsmöglichkeiten sowohl in den reichen Ländern als auch in aufstrebenden Ländern zuletzt abgenommen. Dies könne zu einer dauerhaften Wachstumskrise führen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten analytischen Teil des Weltwirtschaftsausblicks.

Um diesen Trend umzukehren, müssten Wachstumsbremsen gelockert werden, etwa durch strukturelle Reformen und Maßnahmen für mehr Innovationen und Produktivität. "Die Erhöhung des Wachstumspotenzials wird in wichtigen Industrie- und Schwellenländern eine Priorität sein müssen."

Es gebe aber noch Raum für Optimismus. "Der künftige Verlauf beim Wachstumspotenzial ist nicht in Stein gemeißelt", heißt es. Allerdings müsse die Politik handeln. Konkret geht es um Faktoren wie die Alterung der Gesellschaften sowie Investitions-, Produktivitäts- und Arbeitsmarktprobleme, denen sich die Länder mit unterschiedlichen Schwerpunkten stellen müssten. Die verbreitete Schwäche bei privaten Investitionen lasse sich am ehesten durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und eine Politik angehen, die auf dauerhaftes Wachstum setzt.

Auch eine konjunkturstützende Geldpolitik könnte dabei helfen. Dazu zählt auch das im März gestartete Anleihe-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank ( EZB). 1,1 Billionen Euro wollen die Währungshüter bis September 2016 vor allem für Staatsanleihen ausgeben. Bis zum 3. April erwarb die EZB Papiere im Wert von 52,52 Milliarden Euro.

Die Anleihen werden institutionellen Anlegern, vor allem Banken und Versicherungen, abgekauft. Mit den Geldern soll die Kreditvergabe in Schwung gebracht werden. Ein Teil fließt aber in Aktien und Immobilien, wodurch Preisblasen drohen.

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