Tele Columbus geht an die Börse

Sprecher von Tele Columbus und den Banken äußerten sich bisweilen noch nicht.

Der Börsengang des drittgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers Tele Columbus nimmt Gestalt an. Finanzkreisen zufolge hat das vor allem in Ostdeutschland aktive Unternehmen die Banken für den Schritt an die Frankfurter Börse mandatiert. JPMorgan und Goldman Sachs hätten die Federführung, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.

Spätestens Dezember an der Börse

Sprecher von Tele Columbus und den Banken wollten sich dazu nicht äußern. Die Investmentbanken werden in der Regel fünf bis sechs Monate vor der geplanten Erstnotiz mandatiert, so dass Tele Columbus im November oder Dezember an der Börse gelistet sein könnte.

Für die Eigentümer ist es der zweite Versuch, sich von dem Unternehmen zu trennen. Ein Verkauf von Tele Columbus an den deutschen Marktführer Kabel Deutschland für gut 600 Mio. Euro war im vergangenen Jahr am Widerstand des Bundeskartellamts gescheitert.

Dritte Börsenneuling im Jahr

Tele Columbus gehört seit 2009 seinen ehemaligen Gläubigern, allen voran mehreren Hedgefonds. Tele Columbus wäre der dritte deutsche Börsenneuling in diesem Jahr, der einige Jahre zuvor durch die Umwandlung von Schulden in Eigenkapital saniert wurde. Auch dem Gasfedern-Spezialisten Stabilus und dem Dachpfannen-Hersteller Braas Monier waren von Finanzinvestoren so viele Schulden aufgeladen worden, dass diese am Ende den Schlüssel an die Gläubiger abgeben mussten.

Tele Columbus hat noch 550 Mio. Euro Verbindlichkeiten. Erst im Februar hatte das Unternehmen die Finanzierung bis 2017 gesichert. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Tele Columbus mit 1,7 Millionen Kunden einen Umsatz von 224 (2012: 223) Mio. Euro und einen operativen Gewinn (Ebitda) von 89,7 (87,3) Mio. Euro.

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