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Oktober

Inflation auch im Oktober bei 1,6 Prozent

Wohnungsmieten als Treiber. Selbst Sprit-Verbilligung brachte keine Entspannung bei der Teuerungsrate.

11/14/2014, 10:32 AM

Angetrieben von einem 4,6-prozentigen Anstieg der Wohnungsmieten innerhalb eines Jahres ist die Teuerungsrate in Österreich im Oktober nicht gesunken, sondern bei 1,6 Prozent geblieben. Selbst die mehr als 3-prozentige Sprit-Verbilligung sorgte für keine Entspannung bei der Inflationsrate.

Täglicher Einkauf um 1,4 Prozent teurer

Der typische tägliche Einkauf, der vor allem Nahrungsmittel enthält, kam im Oktober im Jahresabstand um 1,4 Prozent teurer, im September waren es noch 2,0 Prozent gewesen. Der wöchentliche Einkauf, bei dem auch Dienstleistungen und Sprit mitberücksichtigt sind, kostete diesmal um 0,9 (0,8) Prozent mehr, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte.

Zwei Drittel der Jahres-Teuerung von 1,6 Prozent im Oktober wurden von Ausgaben für Wohnen sowie Restaurants und Hotels verursacht. Die AusgabengruppeWohnung, Wasser, Energiemit im Schnitt 1,5 Prozent Anstieg zog den VPI um 0,28 Prozentpunkte in die Höhe. Grund dafür waren primär die um 4,6 Prozent höheren Wohnungsmieten; die Wohnungsinstandhaltung kam um 1,7 Prozent teurer. Dagegen verbilligte sich Haushaltsenergie um 0,8 Prozent, besonders stark Heizöl um 7,6 Prozent sowie Strom um 0,9 Prozent. Fernwärme kostete um 4,8 Prozent mehr, feste Brennstoffe um 4,0 und Gas um 0,6 Prozent mehr.

Für die Teuerung von 2,8 Prozent bei Restaurants und Hotels (+0,25 Prozentpunkte VPI-Einfluss) gaben in erster Linie Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen (+2,9 Prozent) den Ausschlag, während für Beherbergungsdienstleistungen um 3,8 Prozent mehr zu berappen war.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kamen um 1,5 Prozent teurer - dabei legten die Preise für Nahrungsmittel im Schnitt um 1,6 Prozent zu, weniger stark als noch im September mit +2,4 Prozent. Grund für die Teuerungsabschwächung war hier eine moderate Preisentwicklung bei Fleisch (Oktober +0,5 Prozent, September +2,4 Prozent). Milch, Käse und Eier kamen im Jahresvergleich um 4,9 Prozent teurer, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,7 und Gemüse um 1,4 Prozent. Obst dagegen verbilligte sich um 1,3 Prozent. Alkoholfreie Getränke wurden um 1,1 Prozent kostspieliger.

Bekleidung und Schuhe wirkten sich binnen Jahresfrist dämpfend auf die Inflationsrate aus, im Schnitt verbilligte sich diese Ausgabengruppe um 1,2 Prozent, das war aber weniger als im September (-2,4 Prozent). Bekleidungsartikel kamen um 1,8 (-3,1) Prozent billiger, Schuhe waren um 0,2 (-1,8) Prozent günstiger zu haben.

Die AusgabengruppeVerkehr verteuerte sich im Jahresabstand diesmal um 0,9 (0,5) Prozent. Dabei wirkte weiterhin die im März erfolgte Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (+12,9 Prozent) als Preistreiber. Instandhaltungen und Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 2,9 Prozent, gebrauchte Pkw um 3,3 und Neuwagen um 0,6 Prozent. Treibstoffe kosteten dagegen im Jahresvergleich um 3,1 Prozent weniger und waren damit der Hauptpreisdämpfer (-0,13 Prozentpunkte VPI-Einfluss); im September war Sprit jedoch noch um 3,8 Prozent günstiger gewesen als ein Jahr davor.

Im Monatsabstand war der Bereich Freizeit und Kultur (-1,4 Prozent von September auf Oktober) der Hauptpreisdämpfer, vor allem dank saisonbedingter Verbilligungen bei Pauschalreisen (-7,3 Prozent). Stärkster Inflationstreiber binnen Monatsfrist waren mit +2,6 Prozent "Bekleidung und Schuhe", hier wirkte sich der Sortimentswechsel von Herbst- auf Winterware aus. Bekleidungsartikel verteuerten sich deshalb gegenüber September um 2,6 Prozent und Schuhe um 3,5 Prozent.

Dass die Jahres-Teuerungsrate des Pensionisten-Preisindex (PIPH) mit 1,7 Prozent über jener des allgemeinen VPI (+1,6 Prozent) lag, ist laut Statistik Austria primär Ausgaben für Gesundheitspflege zuzuschreiben, die im PIPH höher gewichtet sind. Außerdem verminderte der günstigere Sprit - im PIPH schwächer gewichtet - den Pensionisten-Preisindex weniger stark. Im Gegensatz dazu dämpfen deutliche Teuerungen bei "Restaurants und Hotels" den PIPH gegenüber dem VPI.

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