Infineon will US-Konkurrenten Cypress um 9 Mrd. Euro kaufen

Auch im angestammten Geschäft mit Bauteilen für Smartphones läuft es für die Halbleiterhersteller derzeit nicht rund. Die Branche kämpft mit einem Überangebot und hohen Lagerbeständen. Zusätzlich belastet der Handelskonflikt zwischen den und China die Unternehmen. Nach Schätzungen des Beratungshauses Gartner steht die gesamte Chipbranche vor dem schlechtesten Jahr seit 2009.
Die Übernahme soll bis spätestens Anfang 2020 abgeschlossen sein.

Der deutsche Chiphersteller Infineon wagt den bisher größten Übernahmeversuch in seiner Unternehmensgeschichte. Der DAX-Konzern will für 9 Mrd. Euro den US-Konkurrenten Cypress Semiconductor übernehmen. Dazu soll den Aktionären des Unternehmens 23,85 Dollar (21,39 Euro) je Anteil geboten werden, wie Infineon am Montag in Neubiberg mitteilte.

Das sei ein Aufschlag von 46 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen 30 Handelstage und entspreche einem Unternehmenswert von rund 9 Mrd. Euro.

Die Kaufsumme soll bis zu 30 Prozent durch neues Eigenkapital finanziert werden. Infineon hat sich bereits die Unterstützung der Cypress-Führungsspitze gesichert und will die Übernahme bis spätestens Anfang 2020 abschließen.

Kostensynergie 180 Millionen

Infineon stärke mit der Übernahme von Cypress seine Ausrichtung auf strukturelle Wachstumstreiber und erweitere sein Anwendungsspektrum. Aufgrund zu erwartender Größeneffekte entstünden bis 2022 jährliche Kostensynergien in Höhe von 180 Mio. Euro. Die sich ergänzenden Portfolios ermöglichten zusätzliche Angebote von Chip-Lösungen, die sich langfristig in Umsatzsynergien in Höhe von mehr als 1,5 Mrd. Euro pro Jahr niederschlagen dürften.

In Österreich hat Infineon derzeit rund 4.200 Mitarbeiter an fünf Standorten. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro.

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