Infineon will im neuen Geschäftsjahr stärker wachsen

Chipfertigung bei Infineon in Villach
Rückstellungen für Qimonda drückten Nettogewinn im vierten Quartal auf 141 Millionen Euro.

Der deutsche Chipkonzern Infineon will das Wachstumstempo im neuen Geschäftsjahr erhöhen. Der Halbleiterhersteller stellte für 2018/19 (per Ende September) ein Umsatzplus von 9 bis 13 Prozent in Aussicht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro und übertraf damit sowohl die eigenen Ziele als auch die Erwartungen von Analysten.

"Wir starten mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins Geschäftsjahr 2019 und wollen weiterhin überdurchschnittlich wachsen", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss am Montag in Neubiberg bei München. Für das erste Quartal geht er saisonal bedingt aber von einem Umsatzrückgang von rund vier Prozent aus.

Die operative Umsatzrendite, die Infineon am Segmentergebnis misst, lag 2017/18 mit 17,8 Prozent ebenfalls über der Zielmarke von 17,5 Prozent, im vierten Quartal sogar bei 19,5 Prozent. Im neuen Geschäftsjahr soll sie rund 18 Prozent erreichen.

Gleichzeitig wird Infineon von einer Altlast eingeholt. Der Insolvenzverwalter der ehemaligen Speicherchip-Tochter Qimonda hatte das Unternehmen verklagt. Infolge des Gutachtens eines Sachverständigen erhöhte der Konzern jetzt die Rückstellungen, nachdem er bisher nur die Prozesskosten reserviert hatte. Das drückte den Nettogewinn im vierten Quartal auf 141 (Vorquartal: 271) Mio. Euro.

Infineon Österreich errichtet in Kärnten ein neues Chip-Werk. In den kommenden Jahren werden 1,6 Mrd. Euro investiert, bis zum Jahr 2021 sollen insgesamt rund 750 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Am Wochenende fand der Spatenstich für das neue Werk in Villach statt.

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