Industrie 4.0 kurbelt Investitionen an

Österreichs Industrie rüstet in Sachen Digitalisierung auf. Laut Studie der Beratungsgesellschaften PwC und "Strategy&" (vormals Booz & Company) wollen heimische Unternehmen bis 2020 jährlich vier Milliarden Euro für "Industrie 4.0"-Lösungen ausgeben. Das entspricht 3,8 Prozent des jährlichen Umsatzes aller heimischen Industriebetriebe. "Die Wahrnehmung des Themas als wichtiger Wettbewerbsfaktor ist deutlich gestiegen", analysiert PwC-Studienautor Jörg Busch.
So möchten in den nächsten fünf Jahren 85 Prozent der von PwC befragten 100 Industriebetriebe entsprechende Lösungen implementieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch die digitale Vernetzung erhoffen sie sich eine jährliche Umsatzsteigerung von 2,6 Prozent. Diese Umsatzsteigerungen würden zwar die Kosten für die Investitionen in den nächsten fünf Jahren nicht wettmachen, aber mittel- und langfristig den Wirtschaftsstandort absichern.
Automobilbranche
Den größten Digitalisierungsschub erwarten die Studienautoren in der Automobil- und Prozessindustrie, etwa durch neue Geschäftsmodelle in punkto Mobilität. "Der Trend geht weg vom reinen Produkt hin zur Dienstleistung, irgendwann werden die Anwender auch regelmäßige Software-Updates für ihr Auto haben wollen", glaubt Busch. Nicht gefragt wurden die Betriebe, ob sie durch die Digitalisierung weniger Mitarbeiter brauchen werden. Die Studienautoren von PwC und "Strategy&" rechnen nicht mit größerem Personalabbau, gehen aber davon aus, dass sich der Qualifikationsbedarf ändern werde.
Die Betriebe selbst wollen mit der Digitalisierung vor allem die Effizienz steigern und Kosten reduzieren. Ihr Ziel ist es auch, die Produktion besser zu steuern und besser auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Als Herausforderung sehen sie vor allem fehlende Standards, eine unklare Rechtslage, aber auch ungeklärte Fragen hinsichtlich Datensicherheit.
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