Indonesien vergibt "goldene Visa" an Investoren

Der frühere Vizepräsident Indonesiens, Boediono, beim ASEAN-Business-Meeting in Jakarta
Fünf-Jahres-Visum für Firmengründer und Käufer von indonesischen Staatsanleihen.

Indonesien startet die in anderen Ländern bereits praktizierte, aber umstrittene Vergabe sogenannter goldener Visa. Der südostasiatische Inselstaat stellte am Sonntag ein Programm für langjährige Aufenthaltsgenehmigungen vor, die es im Gegenzug für Großinvestitionen geben soll. So könnten Unternehmer, die in Indonesien eine Firma im Wert von 2,5 Mio. Dollar (2,3 Mio. Euro) gründeten ein Fünf-Jahres-Visum bekommen, teilte das Justiz- und Menschenrechtsministerium mit.

Ab 350.000 Dollar zum Visum

Privatpersonen könnten für ein Visum auch indonesische Staatsanleihen kaufen. Dafür müssen sie zwischen 350.000 und 700.000 Dollar auf den Tisch legen, wie das Ministerium weiter mitteilt. Bei Ankunft in Indonesien sei es nicht mehr notwendig, Genehmigungen zu beantragen.

Vorbild USA und Neuseeland

Indonesien, zu dem auch die Ferien-Insel Bali gehört, folgt mit der Initiative anderen Ländern wie den USA und Neuseeland. Ziel solcher Maßnahmen ist, Kapital und Unternehmer ins Land zu holen. Doch das Vorgehen ist umstritten. Kritikern zufolge sind Aufenthaltsgenehmigungen oder im Fall sogenannter goldener Pässe auch Staatsbürgerschaften damit käuflich. Vor diesem Hintergrund macht sich auch das EU-Parlament für strenge Regeln bei goldenen Visa stark, um Geldwäsche und Korruption zu bekämpfen. Die EU-Kommission verklagte Mitgliedsstaat Malta für die Vergabe goldener Pässe. Die Unionsbürgerschaft dürfe nicht käuflich sein, hieß es zur Begründung.

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