Indianer profitieren vom Hard Rock Cafe

Ein Hamburger mit Pommes, garniert mit einer Gewürzgurke und Flaggen des Hard Rock Cafés und der USA.
Globale Franchise-Kette im Besitz des Seminolen-Stammes spielt gutes Geld ein.

Was macht ein Indianerstamm mit einem Hard Rock Cafe? Gutes Geld. Acht Jahre nach dem Kauf der weltweit bekannten Restaurantkette "Hard Rock Cafe" spricht der Indianerstamm der Seminolen von einem lohnenden Investment. "Es hat sich für uns definitiv bezahlt gemacht", sagt Häuptling James Billie in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur in Berlin. "Hard Rock hat uns ein Stück weit von der Armut entfernt, und es geht uns sehr gut."

Den 4000 Indianern des Stammes gehören heute rund 170 Hard Rock Cafes, 21 Hotels und 10 Casinos. Vor zehn Jahren, als der Stamm die Kette mit Erträgen aus seinen Spielcasinos kaufte, lag der Umsatz der Kette und ihrer Franchise-Nehmer bei rund 700 Millionen US-Dollar. Im vergangenen Jahr waren es 3,9 Mrd. Dollar (3,56 Mrd. Euro), wie Geschäftsführer Hamish Dodds erläutert. "Die Firma ist noch stark im Wachstumsmodus."

Ein Mann steht vor einer Projektion des Hard Rock Cafe Wien Logos.
APA18325976 - 13052014 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Hard Rock Cafe-Geschäftsführer Hamish Dodds am Dienstag, 13. Mai 2014, anl. der PK "Hard Rock Cafe meets Wiener Sängerknaben" in Wien. Das erste Hard Rock Cafe Österreichs eröffnet Anfang August 2014 in Wien. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Hard Rock ist in 64 Ländern aktiv, Neueröffnungen stehen etwa in China, Indien, Lagos, Kenia und der Mongolei an. In Berlin sucht das Unternehmen einen Standort für ein Hard Rock Hotel. In Wien gibt es seit 2014 ein eigenes Hard Rock Cafe, wo Besucher mit harter Musik und Devotionalien des Rock empfangen werden und Burger essen können. Viele kommen aber vor allem, um das kultige Hard-Rock-Cafe-T-Shirt aus der jeweiligen Stadt zu erwerben. Für jeden Rock-Fan fast schon ein Muss.

Der Indianerstamm der Seminolen gründete bereits 1979 ein Casino, weil das staatliche Glückspielverbot in den Reservaten nicht gilt. Aber erst als mit den Gewinnen das Hard Rock Cafe erworben wurde, florierten die Geschäfte, wie Häuptling Billie anmerkt. Die Hälfte des Gewinns teilen die Seminolen nach seinen Worten untereinander auf, die andere Hälfte werde reinvestiert. Die Tradition seines Stamms lebe dabei fort. "Wir bewahren unsere Kultur, wir sprechen unsere Sprache, wir feiern weiter jedes Jahr unsere Seminolen-Feste."

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