In luftiger Höhe nach La Paz

Boliviens Präsident Evo Morales hat am Montag die zweite von drei Verbindungen des angeblich größten urbanen Seilbahnnetzes der Welt in La Paz eröffnet. Die seit Mai betriebene „Linea Roja“ zählte bereits 3,51 Millionen Fahrten, teilte der Vorarlberger Seilbahnhersteller Doppelmayr mit, der für die Umsetzung des Projekts verantwortlich ist. Der Start der dritten Linie soll im Oktober erfolgen.
Nach der roten Linie fährt seit Montag nun auch die „Linea Amarilla“ (gelbe Linie). Die kuppelbare Gondelbahn ist rund 3,7 Kilometer lang und verbindet El Alto mit dem südlichen Zentrum der Hauptstadt La Paz. Ihre Talstation ist der Verbindungspunkt zur dritten - grünen - Linie, der noch zu eröffnenden „Linea Verde“. Die gelbe Linie ist die längste der drei Verbindungen. Sie transportiert 3.000 Personen pro Stunde und Richtung, dabei überwindet sie 665 Höhenmeter. Die Bergstation liegt auf etwa 4.075 Metern Seehöhe.
Zeitersparnis
Die drei Seilbahnen mit einer Gesamtlänge von etwa 10,4 Kilometer und elf Stationen sollen maßgeblich dem täglichen Verkehrskollaps auf den Straßen des 1,8 Mio. Einwohner-Ballungsraums La Paz-El Alto entgegenwirken. Beträgt die Fahrzeit per Bahn zwischen zehn und knapp 17 Minuten, kann die Fahrt mit dem Auto auch leicht bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen.
Für Doppelmayr ist das Projekt in Bolivien einer der größten Aufträge der Firmengeschichte. Angaben zum Geschäftsvolumen machte Doppelmayr nicht, Medienberichten zufolge werden für die Finanzierung des Vorhabens aber 234 Mio. Dollar (181,2 Mio. Euro) aufgewendet.
Bilder: Weltgrößtes urbanes Seilbahnnetz - made in Austria
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