"Import"-Bier: Getäuschte Käufer werden entschädigt
Deutsche Qualität“ stand drauf, war aber wohl nicht drin: Beck's-Trinker in den USA könnten bald entschädigt werden, weil die Brauerei Anheuser-Busch InBev die Herkunft des Bieres verschleiert haben soll. Obwohl Beck's für den US-Markt schon seit 2012 in St. Louis produziert werde, habe die Etikettierung weiter auf Importware hingewiesen, berichtete das Wall Street Journal am Donnerstag. Die Zeitung beruft sich auf Gerichtsunterlagen zu einer Sammelklage.
Das ursprünglich aus Bremen stammende Bier war demnach irreführenderweise mit Slogans wie „Amerikas Nr.1 Importbier aus Deutschland“ ausgezeichnet worden. Eine vorläufige Einigung mit den Klägern sei diese Woche bereits erzielt worden, heißt es in dem Bericht. Beck's-Trinkern, die einen gültigen Kaufbeleg vorhalten, winkten bis zu 50 Dollar Entschädigung. Sogar ohne Quittung könne es noch zwölf Dollar geben. Eine abschließende Einigung soll aber erst im Oktober erzielt werden.
Brauer wie InBev folgten mit ihrem Vorgehen Autoherstellern wie BMW, die ihre Produktion in die USA verlagert haben, und zwar ohne Imageschaden und ohne das Etikett "Import" zu verlieren. In den USA herstellen, aber zum Importpreis verkaufen - das weckt offenbar Begehrlichkeiten. Der Beck's-Brauer kennt allerdings bereits die Vorwürfe: Vergangenes Jahr hat er sich gegen eine Klage wehren müssen, er habe Kunden vorgegaukelt, seine Marke Kirin stamme aus Japan.
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