Vienna Design Week veröffentlicht Gastland und Fokusbezirk

Vienna Design Week veröffentlicht Gastland und Fokusbezirk
Von 27. September bis 6. Oktober verwandelt die Vienna Design Week den neunten Bezirk zum kreativen Mittelpunkt der Stadt.

„Es ist schon eine große Nummer“, sagt Lilli Hollein, Direktorin der Vienna Design Week, als sie die diesjährige Festivalzentrale präsentiert. Tatsächlich fühlt man sich im 2,4 Hektar großen Althan Quartier etwas verloren – zumindest noch. In rund vier Monaten öffnet der Bau über dem Franz-Josefs-Bahnhof von 27. September bis 6. Oktober erstmals seine Türen für die Öffentlichkeit und bietet den Besuchern der Vienna Design Week ein breites Rahmenprogramm.

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Darunter: Ein auch Game und Grafik Labor, bei dem Design- und Entstehungsprozesse erforscht werden können, sowie die Ausstellung „Urban Food & Design“. Dafür sind Interessierte aufgerufen, kreative Lösungen zum Thema Konsum zu finden (Einreichschluss: 23. Juni). Das Althan Quartier bietet aber auch ausreichend Platz für das diesjährige Gastland Finnland. Kuratiert von Tero Kuitunen werden unter dem Motto „Wild at Heart“ neue, finnische Designansätze präsentiert.

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Aber nicht nur die Festivalzentrale lädt mit zahlreichen Designs – der gesamte Alsergrund wird zum Schauplatz. Dort angesiedelte Traditionsbetriebe öffnen ihre Türen, Ausstellungen, Workshops, Talks und Touren durch das gesamte Grätzel feiern das Design. IMMO hat Tero Kuitunen, den Designer mit Hang zu Farbe, vorab zum Interview gebeten.

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KURIER: Herr Kuitunen, wie „Wild at Heart“ wird sich Finnland während der Design Week präsentieren?

Tero Kuitunen: Wir zeigen zeitgenössisches finnisches Design und geben einen Einblick in moderne Arbeitsansätze. Ich kreiere gern verspielte Objekte. Dieser Zugang spielt in Finnland derzeit generell eine große Rolle. Wir werden drei Bühnen aufbaue. „Rohe Schönheit“ stellt das Material in den Mittelpunkt. Für „Design als sozialer Faktor“ arbeite ich mit Fashion-Designern, die Plastik aus dem Ozean verarbeiten. Und die dritte Bühne „wilder Humor“ zeigt lustige Designobjekte.

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Warum zeigen Sie keine Klassiker?

Ich wollte nicht schon wieder etwas machen, bei dem wir auf das „goldene Zeitalter des finnischen Designs“ zurückblicken und Holz, Natur und Minimalismus in den Mittelpunkt stellen. Finnisches Design ist mehr als das.

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Sie mixen in Ihren Objekten gern Design und Kunst. Ab wann ist ein Möbelstück zu künstlerisch?

Ich habe einen Spiegel mit Fransen gemacht. Die erste Version war orientiert an einem Kunstobjekt. Im zweiten Schritt habe ich ein kommerzielleres Produkt gefertigt. Es ist sowieso unmöglich etwas zu kreieren, das jeder mag, also arbeite ich lieber farbenfroh, mutig und mache etwas Neues, als auf Nummer sicher zu gehen.

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Hat sich Ihr Designzugang in den vergangenen Jahren verändert?

Design muss Spaß machen. Nachdem ich das Studium abgeschlossen habe, habe ich in der Massenproduktion gearbeitet. Das war okay, aber ich hatte schnell den Drang, kreativer arbeiten zu wollen. Ich will zeigen, dass es auch andere Wege gibt, um über Design nachzudenken.

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