Mein privater Rückzugsort

Mein privater Rückzugsort
Den Traum vom Rückzugsort daheim verstärkt sich in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling. Über Gestaltungsideen.

Er ist kuschelig. Er ist entspannend. Er lädt zu Gemütlichkeit ein, zu Kreativität oder zu sportlichen Höchstleistungen. Aber das Wichtigste ist: Er gehört einen ganz allein. Die Rede ist vom eigenen Platz – dieser kann zwei Quadratmeter Wohnfläche klein oder ein ganzes Zimmer groß sein. Der Raum steht unter dem Siegel „Nur für mich“ und kann nun als Leseecke, Hobbyraum oder Meditationsplätzchen fungiert. Den Wunsch, einen eigenen Platz daheim zu haben, hegen viele. An der Umsetzung scheitert es dennoch häufig, weiß Sigrid Csurda-Steinwender, Innenarchitektin und Geomantin: „Vor allem Frauen nehmen sprichwörtlich oft nicht den nötigen Raum für sich in Anspruch. Dabei reicht bereits eine Ecke mit bequemem Sessel, Buch und einer Kerze. “ An den Gestaltungsideen soll es jedenfalls nicht scheitern.

Indoorgarten oder ganz etwas anderes?

Mein privater Rückzugsort

Näh- und Strickecke, Yoga-Platzerl, Schminktisch samt Beautyzone, Fitnessraum, Mal-Nische oder ein Platz für Kunst und Kultur: Den Ideen sind bei der Gestaltung des eigenen Platzes keine Grenzen gesetzt. „Wichtig ist, dass man den Dingen Raum gibt, die man schon immer einmal machen wollte. Jeder von uns hat eine Leidenschaft, die in uns schlummert“, sagt Csurda-Steinwender. Sehr kreative Vorstellungen von „Mein Platz“ hat auch Steven Schneider, Chefeinrichter bei home24. Er schlägt einen Indoor-Garten vor. „Nicht jeder ist mit einem Garten oder großen Balkon gesegnet. Trotzdem hat Gärtnern eine beruhigende Wirkung und obendrein sorgen Pflanzen für frische und bessere Innenraumluft. Pflegeleichte Sukkulenten, praktische Kräutergärten, Efeuranken von der Decke und Drachenbäume auf dem Boden – kombiniert mit was gefällt.“ Ausreichend Gedanken sollte man sich vorab nur darüber machen, wie viel Licht und Feuchtigkeit die Lieblingspflanzen brauchen.

Kein Präsentationsraum

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Bei der Gestaltung geht es darum, was einen selber guttut, was stärkend auf Seele und Gemüt wirkt. „Der eigene Platz ist dazu da, in der Hektik des Alltags zu sich zu kommen, seine Gedanken zu ordnen und in Stille zu gehen. Er ist kein Präsentationsplatz für Instagram oder Besucher“, so Csurda-Steinwender. „Es muss also kein perfekt durchgestylter Ort sein, sondern ein Platz, an dem schöne Erinnerungen und alles, was einem Kraft gibt, weilen“, sagt auch Chefeinrichter Schneider. Hat man den nötigen Raum für sich geschaffen und Platz für Neues gemacht, empfiehlt Sigrid Csurda-Steinwender den Platz mit allen Sinnen zu erfahren und sich zu fragen: Was will ich hier sehen? Hören? Fühlen? Riechen? Und sogar schmecken. „Das heißt, ich frage mich: Mit welchen Stoffen kann ich mich geborgen fühlen? Wo schaut mein Blick hin, wenn ich dort sitze – hinaus ins Grüne oder doch auf die ungemachte Wäsche?

Me-time-Platz

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Will ich dort eine Tasse Tee trinken? Dann stelle ich griffbereit ein hübsches Teeservice in meine Leseecke. Gehen Sie einfach alle Sinne durch“, sagt Sigrid Csurda-Steinwender. Nicht zu vergessen sind auch Düfte und Bilder, die das Motto des Platzes verstärken und einen schneller in die passende Stimmung bringen. Mit Wandfarbe, Tapeten oder Teppichen wird der me-time-Platz optisch abgegrenzt. Das eigene Platzerl sollte dann auch als solches verteidigt und nicht in einer unachtsamen Minute den Kindern überlassen werden. Sonst wird „Mein Platz“ ganz schnell, wie der Rest der Wohnung, zu einem „Unser Platz“ und damit ist die Magie auch schon wieder verloren. - Claudia Weber

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