Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"

Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"
Maßstäbe überwinden, Menschen berühren, Materialien erobern – die Ansprüche von Architektin und Designerin Nina Mair sind hoch.

„Das Tischlerhandwerk ist einer der schönsten Berufe. Man arbeitet mit einem nachwachsenden Rohstoff, erschafft mit seinen Händen Dinge, die einem Raum eine wohnliche Atmosphäre verleihen.“ In diese Worte packt Architektin und Designerin Nina Mair ihre ganze Leidenschaft für ein gerade fertiggestelltes Projekt, das sie gemeinsam mit Architektin Michaela Mair realisierte.

Schon seit Beginn ihrer gestalterischen Karriere kreuzen sich die Wege zwischen ihr und dem Lienzer Tischlereibetrieb von Gabriel Forcher, der ihre ersten Entwürfe für den Mailänder Salone del Mobile umsetzte. Mit der Neugestaltung des Firmengebäudes kam für sie die Gelegenheit, etwas zurückzugeben.

Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"

Entstanden ist etwas, das über die gegenwärtige Generation weit hinausgedacht ist, dennoch bei seinen Wurzeln bleibt. Davon zeugt nicht nur der intensive Einsatz von Holz in allen Bereichen, sondern auch der prächtige Ahornbaum im neu verglasten Innenhof, der das, worum sich alles in der Tischlerei dreht, symbolisch unterstreicht: Die Liebe zum nachwachsenden Rohstoff.

Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"

Das ist nur ein Detail von vielen in dem auf 7.000 Quadratmeter erweiterten Firmensitz des Unternehmens, das 1928 gegründet wurde und 95 Mitarbeiter beschäftigt.

Tischlerhandwerk schafft besonderes Ambiente

Im Mittelpunkt steht das Tischlerhandwerk und mitten drinnen jene Menschen, die entweder an den Maschinen arbeiten oder im Backoffice ihren Job machen. Für sie alle wurde ein neues Ambiente geschaffen, das auch die Umgebung des Ortes und sogar den Blick auf die Bergspitzen der Dolomiten miteinbezieht.

Gelungen ist das mit feinsinnigen Raumkompositionen, die einerseits Offenheit zeigen, andererseits für genügend Privatsphäre sorgen.

Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"

Sichtachsen zwischen Produktion und Büros unterstreichen dieses Konzept. Glaselemente, die bis an die Decke reichen, setzen Stauraummöbel, die als Raumteiler fungieren, fort.

Der große Vorteil dabei war, dass alles im Haus hergestellt werden konnte. Durch den neuen Zubau wurden alte Raumgrenzen aufgelöst und Bereiche neu organisiert. Das durch Dacheinschnitte lichtdurchflutete Foyer mit weißgrauem Terrazzoboden und Akustikdecke aus Weißtanne lässt in die Werkshalle blicken.

Im Obergeschoß, die frei stehende Treppe hinauf, sind die Büros untergebracht.

Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"

Dass Zusammenhalt und Teamgeist eine der Hauptrollen spielen, ist evident: Nicht nur im zentralen Aufenthaltsraum, wo ein vier Meter lange Eichentisch alle zum gemeinsamen Verweilen einlädt, spiegelt sich diese Firmenphilosophie wider, sondern auch im Innenhof, der wie eine Drehscheibe die Bestandsgebäude mit der neuen Werkshalle, den Büros und dem Schauraum verbindet und als Treffpunkt fungiert.

Im Portrait: Designerin Nina Mair

Nina Mair, Jahrgang 1978, studierte Architektur an der Accademia delle Belle Arti in Florenz und an der Innsbrucker Leopold Franzens Universität, wo sie 2006 diplomierte. Noch im gleichen Jahr gründete sie gemeinsam mit Horst Philipp und Georg Öhler das erfolgreiche Designlabel Pudelskern.

Designerin Nina Mair: "Job erlaubt keine halben Sachen"

Im Jahr 2012 nabelte sie sich dann ab und begann ihre Solokarriere als umfassende Gestalterin jeden Maßstabs. Heute wird sie von einem kleinen, hauptsächlich weiblichen Team auf ihrem erfolgreichen Weg begleitet.
www.ninamair.at

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