Bauherren-Preis: Die sechs Siegerprojekte

Drei Holzhäuser inmitten eines dichten Waldes unter blauem Himmel.
Der intensive Dialog zwischen Auftraggeber und Architekt macht sich bezahlt - wie der Bauherrenpreis 2018 zeigt.

„Es war wie ein Pingpong-Spiel.“ So beschreibt der Hotelier Robert Hollmann die Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Winkler + Ruck. „Ich hatte eine Idee, der Architekt hat sie aufgegriffen und weiterentwickelt. So ist es hin- und hergegangen.“

Aus dem Pingpong-Spiel entstanden die „Häuser im Wald“, drei Apartmenthäuser auf der Turracher Höhe in Kärnten. Vergangenen Freitag ist das Projekt mit fünf weiteren zu den Preisträgern des diesjährigen Bauherrenpreises der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs (ZV) gekürt worden.

In einer feierlichen Abendveranstaltung im Grazer Orpheum wurde der Preis überreicht. „Die ausgezeichneten Projekte 2018 eröffnen in ihrer Eigenständigkeit auf jeweils unterschiedliche Weise den unerschöpflichen Möglichkeitsraum von Architektur“, sagt Jurymitglied Gabriele Kaiser.

Kinder sitzen in einem hellen Klassenzimmer und auf einem Flur mit Glaswand.

Volksschule Dorf Lauterach (Vorarlberg): Feyferlik/Fritzer schufen ein offenes Raumkonzept

Ein Tisch mit vier Stühlen steht auf einer Plattform vor einem grünen Hügel.

Georunde Rindberg (Vorarlberg): Die Gemeinde Sibratsgfäll errichtet mit Innauer-Matt einen Erinnerungspfad

Ein modernes, weißes Betongebäude mit mehreren Fahrrädern davor.

Prinzessin Veranda (Steiermark): Ein Wohn- und Gewerbehaus, geplant von Pentaplan

Das Paneum, ein Museum mit einer markanten, kuppelförmigen Architektur, in Oberösterreich.

Paneum - Wunderkammer des Brots (Oberösterreich): Coop Himmelb(l)au entwarf für backaldrian-Eigentümer Peter Augendopler

Ein modernes, weißes Gebäude mit einer ungewöhnlichen Dachkonstruktion und Passanten im Vordergrund.

Bundesschule Aspern (Wien): Im Auftrag der BIG entwarf fasch & fuchs einen Schulcampus

Die Architekturpublizistin und Kuratorin ist eine von drei Hauptjuroren. Die beiden anderen sind Architekt Stefan Marte aus Feldkirch und Architekt Andreas Bründler aus Basel. Insgesamt wurden 106 Projekte aus allen Bundesländern eingereicht, je Bundesland wurden bis zu drei Projekte nominiert, heuer waren es insgesamt 22 Nominierungen. Im Rahmen einer österreichweiten Reise besichtigte die Hauptjury alle Projekte. Gabriele Kaiser sagt: „Die fühlbaren Unterschiede zwischen den abgebildeten Projekten und den Erfahrungen vor Ort verdeutlichen einmal mehr, wie sehr Architektur auf die Unmittelbarkeit des Begehens und räumlichen Erfassens angewiesen ist.“

Seit 1967 würdigt der ZV-Bauherrenpreis herausragende Bauten, Freiraumgestaltungen sowie heuer erstmals städtebauliche Lösungen der vergangenen drei Jahre. Die intensive Zusammenarbeit von Bauherr und Architekt steht dabei im Fokus. „Geraden in der Zeit der zunehmenden Anonymisierung geht es um den vitalen Dialog“, sagt ZV-Präsidentin Maria Auböck.

Die diesjährigen Preisträger veranschaulichen, dass die Themen Wohnen, Schule und Bildung – wesentliche gesellschaftliche Kernthemen – auch zu den wichtigsten Bauaufgaben gehören.

Die Preisträger-Projekte sowie alle Nominierungen werden im Rahmen einer Ausstellung im HDA Graz von 23. Oktober bis 23. November 2018 zu sehen sein. Danach wandert die Ausstellung in den Wiener Ringturm und wird in der Reihe „Architektur im Ringturm“ ab 10. Dezember gezeigt. Weitere Ausstellungs-Stationen folgen. www.hda-graz.at

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