Adventkranz selbst gemacht: So geht's
Es gibt sie in jeder Variante: Ganz schlicht, nur Tannenzweige, vier rote Kerzen und gut ist es. Oder aus verschiedensten Zweigen gebunden, mit Samt, Satin und reichlich glitzerndem Schmuck dekoriert, gerne auch unter einem ungewöhnlichen Motto stehend – Adventkränze sind nicht nur das Symbol für die Vorweihnachtszeit, sondern auch ein Ausdruck von Individualität.
Wie könnte man dieser besser gerecht werden, als selbst zu Gartenschere, Draht und Heißklebepistole zu greifen und sein ganz eigenes Kunstwerk zu schaffen? Für alle, die noch nicht im Binden geübt sind oder einfach auch nur neue Ideen suchen, haben wir uns bei den Profis in puncto Kranzgestaltung Tipps und Ratschläge eingeholt. Meisterfloristin Sophie Raudaschl von Lederleitner hat ein wunderschönes Werk kreiert und ist den Weg dahin Schritt für Schritt mit uns durchgegangen.
Basis aller Kränze ist immer ein Rohling, den man aus verschiedenem Reisig wie Blautanne und Zypresse binden kann. "Ich verwende zusätzlich auch noch gerne andere Zweige wie Eukalyptus oder Olive“, verrät die Expertin.
Übrigens: Wer sich das Binden nicht zutraut, aber trotzdem gerne selbst gestalten will, kann einen fertigen grünen Kranz kaufen und sich dann mit ganzer Kraft auf das Dekorieren konzentrieren.
Dabei gilt es vor allem, viel Fantasie und seinen ganz eigenen Geschmack hineinzubringen. Man kann sich farblich an der Inneneinrichtung orientieren oder einen gewollten Kontrast schaffen, man kann ein quietschbuntes Werk zusammen mit seinen Kindern herstellen oder ein Abbild aus einem Designkatalog zaubern.
Sophie Raudaschl: "Je nach Typ kann man einfach improvisieren oder zuvor eine Skizze anfertigen und sich an dieser orientieren“.
Die Dekoration kann man selbst in der Natur sammeln oder kaufen. „Geht man hinaus in die Natur, findet sich vieles, was zum Dekorieren verwendet werden kann – ob Blätter, Federn oder Schneckenhäuser“, rät Raudaschl. Ebenso finden hier alter Christbaumschmuck oder ausgediente Schach-Figuren ein zweites Dasein als ungewöhnlicher Kranzschmuck.
Wer Spaß am Basteln hat, kann sich auch an anderen Kränzen versuchen. Von Salzteigkreationen über genagelte Holzvarianten gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Der Vorteil dabei: Man hat nicht nur beim Werken selbst viel Freude, sondern außerdem die kommenden vier Wochen.
Wir machen einen Adventkranz
Schritt für Schritt: Lederleitner zeigt uns, wie es geht
Zum Binden eines Adventkranzes nimmt man am besten einen Rohling aus Stroh oder Styropor. Diese sind am stabilsten und können auch schwere Kerzen gut halten. Außerdem kann man sie im nächsten Jahr wieder verwenden. Es gibt sie zudem in verschiedenen Größen. Alternativen sind Ringe aus Draht.
Das Reisig zum Binden kann man ganz nach Geschmack wählen – Tanne, Fichte oder auch Konifere oder Buchs.
Auch Moos, sanft vom Boden abgehoben, eignet sich gut dafür. Zweige schneidet man so zu, dass sie ziemlich gleich groß sind und fasst sie zu Büscheln zusammen – je nach dem, wie dicht man den Kranz haben will.
Meisterfloristin Sophie Raudaschl von Lederleitner empfiehlt, gegen den Uhrzeigersinn zu arbeiten. Büschel um Büschel wird so mit Draht zweimal umwickelt. Zum Ende hin sollte man kleine Zweige verwenden, um einen guten Abschluss zu erreichen.
Die nötige Grundausstattung und vor allem viel Kreativität und Spaß
Die Basis Strohringe sind zum Stecken voluminöser Kränze besonders gut geeignet. Reisig bekommt man in der Blumenhandlung, Efeu- oder Hagebuttenzweige kann man beim Spaziergang sammeln. Auch Weißmoos eignet sich aufgrund seines polsterförmigen Wuchses besonders gut für dekorative Zwecke, dieses kann man auch beim Floristen erwerben.
Deko aus der Natur. Überhaupt finden sich im Wald und in Parks viele Dekomaterialien wie etwa Tannenzapfen, Eicheln, Schneckenhäuser, Man kann aber auch Muscheln vom letzten Urlaub verwenden. Wer mag, lässt den Schmuck im Naturzustand, man kann ihn aber auch mit Farbe bepinseln oder ansprühen. Orangen, Zitronen und Limetten lassen sich wunderbar in dünne Scheiben schneiden und im Backofen trocknen.
Ideen sind gefragt. Prinzipiell gilt aber: Egal ob Playmobilmännchen, kleine Stofftiere, selbstgehäkelte Vögel, Salzteigformen, Pfauenfedern, Christbaumkugeln oder Zuckerstangen, alles kann zum Dekorieren verwendet werden. Man kann sich auch ein Motto überlegen, wie etwa "maritim“ oder einen Farbcode wie "gold-türkis“.
Unerlässliche Hilfsmittel. Immer gebraucht werden Wickeldraht, Garten- und Drahtschere, Bohrer, Heißkleber, Hefter und Tacker. Auch Gartenhandschuhe helfen gegen zwickende Tannennadeln und heiße Klebertropfen.
Kerzenfarbe. Kerzen sind ein Muss für jeden Adventkranz – umso größer und voluminöser dieser ist, umso größer und dicker sollten auch die Kerzen ausfallen. Die Farbpalette an Kerzen ist riesig, klassisch sind welche in Rot oder Grün, von Pink über Gold oder edle Eierschale ist auch hier alles möglich. Meistens werden vier gleichfarbige Kerzen verwendet. Spannende Effekte erzielt man aber auch, wenn man eine der Kerzen in einer anderen Farbe wählt.
Samt und Satin. Schön sind edle Bänder in der gleichen oder einer starken Kontrastfarbe zu den Kerzen. Diese kann man als Bordüre an das untere Ende der Kerzen binden oder als Schleifen auf den Kranz stecken.- Heike Kossdorff
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