Immobilien in Italien: Wert sinkt, Belastung steigt

Blick auf die Stadt Triest mit dem Meer und zahlreichen Gebäuden.
Harte Jahre für die vielen Immobilienbesitzer und die Baubranche im Nachbarland.

Ein starker Werteinbruch bei Immobilien ist in Italien zu verzeichnen. Unter dem Druck der Rezession ist in den letzten fünf Jahren der Wert um circa 1.200 Milliarden Euro eingebrochen, was einem Rückgang von 14,2 Prozent entspricht. Zugleich ist die Steuerbelastung von Immobilien um 31,2 Prozent gestiegen.

Laut einer Studie des Wirtschaftsverbands CGIA hatten die Italiener 2010 noch 39,5 Milliarden Euro Steuern für ihre Immobilien gezahlt. 2014 waren es 51,8 Milliarden. "Italien erlebt ein Paradoxon: Wir sind wegen der Krise ärmer, müssen jedoch deutlich höhere Steuern für unsere Immobilien zahlen", klagte CGIA-Sekretär Giuseppe Bortolussi. Es sei kein Wunder, dass die italienische Baubranche in die schwierigste Krise der letzten 70 Jahre gestürzt sei. Der Wertverlust betreffe nicht nur Wohnungen, sondern auch Büros, Geschäfte und Lager. Über 70 Prozent der Italiener besitzen eine Eigentumswohnung.

Wegen der Krise seien die Immobilientransaktionen im Zeitraum 2010-2014 um 27,3 Prozent gesunken. Dies habe sich besonders negativ auf den gesamten Bausektor ausgewirkt. Bertolussi drängte die Regierung von Premier Matteo Renzi zu einer sofortigen Reduzierung der Immobiliensteuer, um die Baubrache wieder in Bewegung zu bringen.

Baubranche am Boden

Zwischen 2010 und Ende 2014 sind in Italiens Bauwirtschaft eine halbe Million Jobs verloren gegangen, das sind 25 Prozent aller Beschäftigte in diesem Sektor, geht aus Angaben des italienischen Statistikamts Istat hervor.

Zwischen 2009 und Ende 2014 ist die Zahl der Beschäftigten in der Baubranche von 1,96 Millionen auf 1,45 Millionen geschrumpft. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen in Italien gibt es im Bausektor kaum Anzeichen eines Aufschwungs. Allein 2014 ist es zu einem siebenprozentigen Rückgang gekommen.

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