Schnelles Internet, bitte warten! Bremse bei Glasfaserausbau
Große Potenziale in Österreichs Breitbandversorgung zeigt eine aktuelle Gallup-Umfrage (im Auftrag von Kommunalnet und Speed Connect Austria) zum Glasfaserausbau im ländlichen Raum unter 300 Bürgermeistern und (Bau-)-Amtsleitern in Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark. Sie sehen aufwendige Prozesse sowie fehlende finanzielle Mittel und Förderungen als größte Barrieren gegen die Netzerrichtung.
Standortvorteil
Ausdrücklich kritisiert wird, dass Errichter eine Mindestanzahl an Anmeldungen fordern oder ihre Netze nur im Ortskern verlegen. Die befragten Entscheidungsträger sind sich einig, dass eine leistungsfähige digitale Infrastruktur zentral für die Standortsicherung und -entwicklung der Gemeinde ist. Damit liegt sie sogar vor den Bereichen Bildung, Wohnbau und Gesundheit.
Eine überwiegende Mehrheit geht auch davon aus, dass der Wert von Immobilien durch den Glasfaseranschluss gesteigert wird. Leistungsfähiges Internet wirke weiters der Abwanderung aus dem ländlichen Raum entgegen.
Bei der Versorgung gibt es jedenfalls Luft nach oben: Lediglich 16 Prozent der befragten Gemeinden verfügen nach eigenen Angaben über eine vollständige Glasfaserversorgung. Insgesamt sind drei Viertel zumindest teilweise mit Glasfasernetzen ausgestattet, jede fünfte Gemeinde verfügt zumindest über Ausbaupläne.
Forderungen der Gemeinden
Das fordern die Entscheidungsträger von den Anbietern:
Netzwerke sollen ohne Mindest-Bestellquoten und unabhängig von Förderungen errichtet werden.
Die Anbieter sollen gemeinsam mit der Gemeinde einen klar definierten Zeitplan für den Ausbau vereinbaren, die Baupläne mit der Gemeinde abstimmen und sich um den gesamten Projektablauf kümmern.
Im Ausbau sollen die Anbieter vorhandene Infrastruktur nutzen und mit lokal ansässigen Unternehmen bauen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten.
Zudem sollen die Glasfaserleitungen bis in die einzelnen Haushalte verlegen und die Oberflächenstruktur am Ende wieder hergestellt werden.
Kommentare