Revitalisierung von Brachflächen: Europas Weg zu 20 Millionen neuen Wohnungen

Europa steht vor einer gewaltigen Herausforderung – und einer ebenso großen Investitionschance. In den nächsten 15 Jahren werden in der EU und dem Vereinigten Königreich bis zu 20 Millionen neue Wohn- und Gewerbeflächen benötigt. Das entspricht etwa 2.000 km² gemischt genutzter Wohn- und Gewerbefläche. Laut einem neuen Bericht von Ginkgo, einem Partner von Edmond de Rothschild Private Equity, bietet dies Anlegern Investitionsmöglichkeiten in der Höhe von rund vier Billionen Euro.
Statt auf Neubau in unberührten Gebieten zu setzen, gibt es eine nachhaltige Alternative: die Revitalisierung ungenutzter Industrieflächen und leerstehender Bürogebäude. Der Ginkgo-Bericht „Urban Regeneration: Turning obsolescence into value for Society, Nature, Climate and Investors“ kommt zu dem Ergebnis, dass es in Europa 19.000 km² unzureichend genutzter Industriebrachen – das entspricht einer Fläche zehn Mal so groß wie London – und 300 km² ungenutzter Büroflächen gibt.
Millionen neuer Wohnungen
Würde nur ein Bruchteil dieser „Brownfield“-Gebiete neu erschlossen, könnten 15 bis 20 Millionen Wohnungen und gemischt genutzte Flächen entstehen und damit der Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum gedeckt werden. Dies schaffe attraktive Renditechancen für Anleger, während gleichzeitig der Flächenverbrauch deutlich reduziert und urbane Räume neu belebt würden, so der Bericht.

Francois-Xavier Vucekovic, Edmond de Rothschild Private Equity
Die Stadterneuerung hat damit das Potenzial, sich zu einer eigenen Anlageklasse mit strategischem Wachstumspotenzial zu entwickeln. Der Fokus sollte dabei auf Sanierungsprojekten liegen, die unterschiedliche Risikoprofile aufweisen.
Modernisierung beschleunigen
Darüber hinaus sollten eine nachhaltige Planung, eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und ein langfristiges Wertversprechen berücksichtigt werden. Francois-Xavier Vucekovic, Chief Investment Officer bei Edmond de Rothschild Private Equity, sagt: „Stadterneuerung wurde lange Zeit als Aufgabe des öffentlichen Sektors betrachtet. Die Notwendigkeit einer beschleunigten Modernisierung und das Aufkommen privater Sanierungsunternehmen (für Industriebrachen) und Bauunternehmer eröffnen neue Möglichkeiten für den privaten Sektor.“
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