Wiener Büromarkt: Mieten steigen an Top-Standorten

Rendering vom Vio Plaza in Wien-Meidling
Knappes Angebot, Inflation und ESG sorgen für steigende Mietpreise bei Büroimmobilien an Top-Standorten in Wien.

Der Wiener Büromarkt hat sich laut EHL Immobilien im Jahr 2023 trotz der verhaltenen gesamtwirtschaftlichen Situation überraschend gut entwickelt: Die Vermietungsleistung von 170.000 Quadratmetern liegt deutlich über den ursprünglichen Erwartungen und nur wenig unter dem Wert des Jahres 2022 (180.000 m2). 

Dem stand eine niedrige Neuflächenproduktion von nur 45.800 Quadratmetern nach 126.000 Quadratmetern im Jahr 2022 gegenüber. Das führte im Lauf des Jahres zu einem weiteren Rückgang der ohnehin bereits sehr tiefen Leerstandsrate von 4,1 auf 3,6 Prozent. Die größte Fertigstellung 2023 war das VIO Plaza (Foto oben) in der Schönbrunner Straße 230 in Meidling mit 22.600 Quadratmetern Nutzfläche.

Mehr Fertigstellungen 2024

2024 wird die Neuflächenproduktion wieder leicht steigen. Zur Fertigstellung gelangen das hochwertige Refurbishment Francis (ca. 47.700 m2) im Althanquartier sowie die Neubauten Central Hub (ca. 22.200 m2) und Grand Central (ca. 12.500 m2) in Floridsdorf, das ROBIN Seestadt (ca. 10.100 m2) und das Carré Muthgasse (13.000 m2) im 19. Bezirk. Alle Projekte weisen bereits beachtliche Vorvermietungsgrade von mindestens 30 Prozent auf.

Rendering Francis

Das Francis im 9. Bezirk soll 2024 fertiggestellt werden

Solide Mietpreisentwicklung

Generell weisen die Mietpreise trotz des Konjunkturtiefs eine stabile bis leicht steigende Tendenz auf. An sehr guten Standorten kam es zu teils erheblichen Zuwächsen, in besonderem Maß gilt dies für die Toplagen rund um die Innenstadt und den Hauptbahnhof. Hier gibt es aktuell ein sehr eingeschränktes Angebot und die wenigen freiwerdenden Flächen werden meist rasch und zu vergleichsweise hohen Preisen nachvermietet.

Hintergrund der steigenden Mietpreise im Spitzensegment ist eine Kombination mehrerer Faktoren, erklärt Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe: „Hauptverantwortlich sind einerseits der starke Nachfrageüberhang in den Toplagen und andererseits die gestiegenen Baupreise und anhaltend hohe Inflation. Bei Unternehmen, die zusammenhängende Büroflächen von mehr als 2.000 m² an einem der Topstandorte suchen, müsse man Vorlaufzeiten von gut zwei Jahren einplanen.“ 

Nachhaltigkeit als Preistreiber

Auch die gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Innovation gelten als Preistreiber. „Energieeffizienz, die Verwendung nachhaltiger Energiequellen, ein attraktives und begrüntes Arbeitsumfeld sowie eine optimale Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind in Zeiten von ESG zu den wichtigsten Entscheidungskriterien geworden und dieser Trend ist mittlerweile unumkehrbar“, fügt Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH hinzu.

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