Im Reich von Espirito Santo fällt ein weiterer Dominostein

Die Familienholding des Bankier- und Unternehmer-Clans Espirito Santo musste bereits in Luxemburg um Gläubigerschutz ansuchen. Weil das Reich der Espirito Santos derart verschränkt und verschachtelt ist, zieht eine Insolvenz weitere nach sich.
Nun musste eine weitere Holding-Gesellschaft der Familie, die Rioforte, Insolvenz anmelden. In dieser Holding hat die Familie ihre Beteiligungen außerhalb des Finanzsektors zusammengefasst. Und das sind viele. Rioforte mit rund 10.000 Mitarbeitern ist der größte private Grundbesitzer in Portugal. Zum Familien-Imperium gehören etliche Unternehmen, auch in Brasilien und Mosambik (ehemaligen Kolonien Portugals). Von der jüngsten Pleite indirekt betroffen ist auch die Banco Espirito Santo. Ihr schuldet die Holding 220 Mio. Euro. Die Bank verschob kurzerhand die für Freitag geplante Veröffentlichung der Halbjahreszahlen auf kommenden Mittwoch.
Von der Bankspitze mussten Familienmitglieder, wie berichtet, auf Druck der Regierung und der Notenbank zurücktreten. Als Hoffnungsschimmer werten Investoren nun, dass die US-Investmentbank Goldman Sachs und der Hedgefonds D. E. Shaw mit rund fünf Prozent bei der Bank eingestiegen sind. Diesen Anteil musste eine Holding der Familie verkaufen, um Kredite zu tilgen.
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