Eurozone findet vorerst nicht aus der Talsohle

Ifo-Prognose: Erst Anfang nächsten Jahres erwartet das Münchner Institut eine leichte Erholung.

Die Wachstumsaussichten der Eurozone bleiben dem Ifo-Institut zufolge vorerst trüb. Im Sommer- und im Herbstquartal werde das Plus voraussichtlich nur bei jeweils 0,2 Prozent liegen, sagt das Münchner Institut am Montag in einer gemeinsamen Prognose mit dem französischen Statistikamt INSEE und dem italienischen ISTAT voraus.

Die Ukraine-Krise und "andere geopolitische Unwägbarkeiten" lasteten auf der Wirtschaft. Erst Anfang nächsten Jahres werde es zu einer leichten Erholung kommen und das BIP um 0,3 Prozent zulegen. Die Belebung werde wohl vor allem von einem schrittweisen Anstieg der Binnennachfrage getragen. Die privaten Investitionen dürften sowohl durch eine anziehende Produktion als auch durch zunehmende Investitionen in die Erweiterung von Anlagen und Maschinenparks belebt werden.

Teuerung auf Fünf-Jahres-Tief

Die Inflationsrate werde in den kommenden zwei Quartalen nur leicht zulegen und weiterhin deutlich unter dem Inflationsziel der EZB von 2 Prozent verharren. Die Teuerung war im September auf das Fünf-Jahres-Tief von 0,3 Prozent gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich angesichts der sehr niedrigen Inflation den Kauf von Staatsanleihen offen, um notfalls eine deflationäre Abwärtsspirale zu verhindern.

Auf breiter Front fallende Preise gelten als besonders gefährlich, weil eine solche Deflation die Konjunktur auf Dauer abwürgen kann. Denn Verbraucher schränken dann in Erwartung immer weiter fallender Preise ihren Konsum ein und Unternehmen schieben Investitionen auf.

Kommentare