Hypo Vorarlberg baut in Wien aus und erwägt Umbenennung
Die mehrheitlich landeseigene Hypo Vorarlberg möchte sich in Wien mehr Präsenz verschaffen. In der City wurde eine neue Hauptstadtzentrale für 70 Mitarbeiter bezogen. Das Geschäft mit der Verwaltung von Vermögen (Wealth Management) wird überhaupt von Wien aus gesteuert. Hier soll das Volumen in 5 Jahren doppelt so hoch sein. Platz für Banken sieht die Hypo genug, aber auch eine Marktbereinigung.
Das Potenzial in Wien sei groß, sagte Hypo-Vorarlberg-Chef Michael Grahammer am Dienstag vor Journalisten. Der gerade diskutierte Rückzug der Bank Austria vom Privat- und Firmenkundengeschäft bewegt die Kunden. Auch die Hypo registriert in den letzten Wochen vermehrte Kundenanfragen. Deutlich expandieren will die Hypo in Wien vor allem im Firmenkundengeschäft und im umkämpften Veranlagungsgeschäft mit vermögenden Privaten, Unternehmen und institutionellen Kunden.
Strukturbereinigung
Mit 14,3 Milliarden Euro Bilanzsumme und 732 Beschäftigten gehört die Hypo Vorarlberg zu den 10 größten Banken im Land. Aus Wien, wo die Hypo Vorarlberg seit 26 Jahren am Markt ist, stammen 15 Prozent des Geschäfts. Ein im Vorjahr verfolgter Zusammenschluss von Hypo Vorarlberg mit der Dornbirner Sparkasse ist ad acta gelegt. Da gibt es aktuell auch keinen neuen Anlauf. Bankenstrukturbereinigungen wird es in Österreich geben, erwartet der Hypo-Chef. Vor allem innerhalb der Sektoren. Zum Teil seien aber auch Sektorgrenzen schon gefallen - einige Hypos gehören etwa Raiffeisen.
Gegen den Zahlungsstopp der staatlichen Bad Bank Heta (vormals Hypo Alpe Adria) hat die Hypo Vorarlberg Klage eingebracht - so wie die meisten anderen Gläubiger auch. Sorge bereitet Grahemmer, dass wegen des Hypo-Debakels internationale Anleger den Standort Österreich kritisch sehen. "Die Marke Hypo hat gelitten in den letzten Jahren. Wir müssen etwas tun". Die Vorarlberger Bank prüft eine Umbenennung als eine von mehreren Optionen zur "Markenstärkung."
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