Hypo: Neuer Chef will rasches Ende der Bad Bank

Der seit vergangener Woche amtierende neue Vorstandschef der staatlichen Hypo-Alpe-Adria-Bad-Bank Heta, Sebastian Schoenaich-Carolath, will die Abwicklung in wenigen Jahren erledigt haben. Von einem Abwicklungshorizont von zehn bis 15 Jahren, wie er von Politikern und Wirtschaftsprofessoren auch heuer noch genannt worden war, hält er wenig.
Vor Journalisten sprach Schoenaich-Carolath von drei bis fünf Jahren, in denen die Heta abgearbeitet, also die dort gelagerten faulen Kredite, Beteiligungen und Assets verkauft sein sollen. "Diese Assets werden nicht besser, wenn man sie liegen lässt." Für diese Abwicklung ist ein Abbauplan in Arbeit. Der neue Heta-Chef selbst hat einen Dreijahresvertrag.
Verkaufsdruck
Als die Hypo-Bad-Bank voriges Jahr gegründet wurde, war immer wieder die Rede davon gewesen, in Zeiträumen von zehn Jahren oder mehr zu denken, also möglichst nicht schlagartig von heute auf morgen zu verkaufen. Mit Notverkäufen der milliardenschweren zum großen Teil problematischen Milliarden-Assets wären höhere Abschläge verbunden, wurde lange befürchtet.
Österreich ist im Bemühen, die früheren Hypo-Problemkredite und Beteiligungen loszuschlagen, nicht allein unterwegs. Nicht nur andere "Bad Banks" in Europa, sondern auch normale Banken trennen sich von faulen oder gefährdeten Krediten und Papieren, die sie aus ihren Bilanzen beseitigen müssen. Schoenaich-Carolath sagte unter Hinweis auf eine PwC-Studie, dass allein in Europa heuer 100 Milliarden Euro auf den Markt kommen werden - hauptsächlich faule Kredite.
Hier gelte es zu beachten, wie aufnahmefähig der Markt sei, und wer die Käufer seien. Es sei aber gut, dass es einen Markt dafür gibt. Vor 20, 30 Jahren sei das nicht der Fall gewesen.
Adel

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