Prozess gegen Tilo Berlin ab Dienstag
Nach dem Wirbel um die Vernehmung von Tilo Berlin (mehr dazu) wird der Strafprozess gegen den ehemaligen Hypo-Vorstand nun am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt fortgesetzt. Ursprünglich gemeinsam mit Wolfgang Kulterer, Siegfried Grigg und Josef Kircher auf der Anklagebank, musste sein Verfahren von Richter Christian Liebhauser-Karl ausgeschieden werden, nachdem Berlin bei einem USA-Aufenthalt erkrankt war (mehr dazu).
Die anderen drei Manager sind bereits verurteilt, Kircher und Kulterer hatten ja Geständnisse abgelegt. Berlin hat sich zu Verhandlungsbeginn nicht schuldig bekannt. Ob er bei dieser Verantwortung bleibt, wird man sehen. Sein Verteidiger Patrick Thun-Hohenstein hatte bei einem Verhandlungstermin Mitte März, zu dem Berlin nicht erschienen war, angekündigt, vorbehaltlich Berlins Zustimmung könnten jene Zeugenaussagen, die in Abwesenheit des Angeklagten erfolgt waren, verlesen werden. Damit müssten nicht alle Zeugen noch einmal vorgeladen werden.
Als notwendig bezeichnete Thun-Hohenstein allerdings eine ergänzende Einvernahme Berlins sowie die Befragung des Sachverständigen und eines weiteren Zeugen. Er will, dass ein damaliger Mitarbeiter der Hypo International geladen wird - und zwar zum Beweis dafür, dass es der Bank nicht möglich gewesen wäre, das benötigte Kapital auf dem Geldmarkt zu besseren Bedingungen als durch den Vorzugsaktiendeal aufzubringen.
Ex-Hypo-Vorstände bereits verurteilt
Mitte März war Berlin aus den USA zurückgekehrt. Einer Ladung als Zeuge zum Strafprozess in München gegen ehemalige Manager der früheren Hypo-Mutter BayernLB wegen des Hypo-Kaufs kam er am 17. März allerdings nicht nach.
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