Hutchinson für Netzöffnung

Um mögliche Bedenken der Wettbewerbshüter zu entkräften, will der viertgrößte heimische Mobilfunkbetreiber Hutchison ("3") nach der Übernahme von Orange sein Netz auch virtuellen Betreibern zu "extrem attraktiven Bedingungen" zugänglich machen. Dies kündigte Hutchison-Chef Canning Fok anlässlich eines Wien-Besuches am Sonntag an.
Damit könnten auch andere Anbieter, wie etwa Handelsketten, das 3-Netz für eigene Angebote nutzen. Die Orange-Billigmarke Yesss! soll bekanntlich um 390 Millionen Euro an Mitbewerber A1 verkauft werden, wofür aber noch die Zustimmung der Kartellbehörden fehlt. Diese hatte Auflagen gefordert.
Am 10. August entscheidet die EU-Kommission auf Antrag der BWB, ob die gesamte Fusion in Österreich geprüft wird oder nur der Yesss!-Verkauf. Erste Ergebnisse werden erst im November erwartet.
Chefsache
Der Konzernchef sieht wegen der vertieften Prüfung die angestrebte Übernahme in Gefahr und hat den Deal deshalb zur Chefsache gemacht. "Die Einwände der Wettbewerbsbehörden gegen den Deal sind mir völlig unverständlich", betonte Fok. Der Zusammenschluss der zwei schwächsten Marktteilnehmer in Österreich, Orange und 3, werde den Wettbewerb stärken und nicht schwächen. Nach dem Merger habe man nur einen Marktanteil von 22 Prozent. "Wenn der Deal nicht durchgeht, werden mich meine Aktionäre fragen, was mit dem System in Europa nicht stimmt", so Fok.
Im Falle eines Scheiterns werde 3 aber weiter in Österreich bleiben: "Wir sind seit zehn Jahren hier. Warum sollten wir kneifen?"
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