Hotellerie bildet deutlich weniger Lehrlinge aus

"Imageprobleme sind nicht wegzudiskutieren", sagt ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer
"In Wien haben wir zu wenige Lehrstellen, am Land zu viele", so die Präsidentin der Hoteliervereinigung.

Tourismusbetriebe bilden heute 30 Prozent weniger Lehrlinge aus als noch 2008. "Damit fällt der Rückgang drei Mal so stark aus wie in der Gesamtwirtschaft", sagt Joachim Preiss vom Sozialministerium. Die Branche hat ein Imageproblem, Eltern schicken ihre Kinder lieber in die Schule als in den Lehrbetrieb.

Österreichweit bilden 28 Tourismusschulen insgesamt 11.000 Schüler aus. Etliche Hoteliers stellen aufgrund der vielen gesetzlichen Vorschriften gar keine Lehrlinge mehr sein. "In Wien haben wir zu wenige Lehrstellen, am Land zu viele", sagt Michaela Reitterer, Hoteliersfrau in Wien und Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung beim ÖHV-Kongress in Kitzbühel. Allein in Salzburg gebe es 5000 offene Lehrstellen.

Dennoch sieht sie speziell für Technik-affine Jugendliche Chancen – auch weil Hotels ihre Betten heute ähnlich den Airlines je nach Auslastung vermieten. "Die Revenue-Manager sind die neuen Küchenchefs, was den Verdienst angeht", sagt Reitterer. Sie entscheiden, welches Bett zu welchem Preis über welchen Vertriebskanal verkauft wird und damit wesentlich darüber, ob das Hotel Gewinne schreibt oder nicht.

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