Hohe Vorsorgen: Andritz-Aktie bricht ein
Der börsenotierte steirische Anlagenbauer Andritz muss wegen seiner Lieferungen für ein Zellstoffwerk in Südamerika eine Gewinnwarnung veröffentlichen. Es seien weitere finanzielle Vorsorgen im "mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich notwendig", teilte Andritz am Montag mit. Diese werden das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2013 "deutlich negativ beeinflussen".
Das Betriebsergebnis EBITA werde 2013 voraussichtlich rund 200 Millionen Euro betragen, teilte Andritz am Montag mit. Nach Abzug der Rückstellungen für den übernommenen Schuler-Konzern seien es gar nur noch 160 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2012 standen hier 357,8 Millionen Euro. Die Nachricht schickte die Aktie auf Talfahrt. Sie liegt aktuell sechs Prozent im Minus.
Kostenexplosion in Uruguay
Auslöser der Gewinnwarnung ist ein Zellstoffwerk in Uruguay, das die Österreicher derzeit errichten. Schon im ersten Quartal 2013 war der Andritz-Gewinn wegen des Werks um 92 Prozent zusammengeschmolzen. So wie heute musste der Vorstand um Konzernchef Wolfgang Leitner auch damals Rückstellungen im mittleren zweistelligen Euro-Millionenbereich bilden.
Grund für die erneuten Vorsorgen in Millionenhöhe sind laut Andritz zusätzliche Projektkostenüberschreitungen, die zum einen aus Streiks auf der Baustelle und zum anderen aus Mehraufwendungen für Errichtung und Montage resultieren. "Weitere finanzielle Vorsorgen sind aus heutiger Sicht nicht erkennbar, können aber nicht ausgeschlossen werden", erklärte der Anlagenbauer. Die Anlage soll "noch im 1. Quartal 2014" in Betrieb genommen werden.
Kommentare