Hohe Investitionen schmälern Borealis-Gewinn
Drei Akquisitionen und der Bau einer neuen Produktionsanlage (Borouge 3) in Abu Dhabi haben beim Kunststoffhersteller Borealis mit Sitz in Wien den Gewinn im Vorjahr gedrückt. Er ging um zwölf Prozent auf 423 Mio. Euro zurück. Borealis-Chef Mark Garrett ist darüber dennoch „mehr als glücklich“, denn 2013 sei für sein Unternehmen ein „Jahr des Umbruchs“ gewesen. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 8,14 Mrd. Euro zu.
Vor allem Borouge 3 habe in der heißen Bauphase Kosten verursacht, ohne noch Einnahmen zu generieren. „Das Start-up von Borouge 3 wird wahrscheinlich im März oder April beginnen“, sagte Garrett. Bis die Anlage dann richtig laufe, werde der Rest des Jahres vergehen. „Erst 2015 werden wir dann einen richtigen Sprung sehen.“
Gewinndämpfend hat auch das Herunterfahren der bestehenden zwei Anlagen in Borouge zur technischen Überholung gewirkt. „Wir haben das auf das erste Quartal 2013 vorgezogen, damit wir nicht heuer im ersten Quartal gleichzeitig den Turn-around und den Start von Borouge 3 haben.“
Allein Borouge 3 kostet Borealis 3,3 Milliarden Euro, die Kapazität von Borouge erhöht sich damit um 2,5 Mio. Tonnen auf 4,5 Mio. Tonnen. Auch für die Übernahme eines französischen und eines belgischen Düngemittelherstellers vom französischen Mineralöl- und Erdgaskonzern Total musste Borealis im Vorjahr Geld in die Hand nehmen. Genaue Summen wollte Garrett nicht nennen. Zudem wurde ein niederländischer Produzent von Spezialkunststoffen gekauft.
Für heuer rechnet Garrett noch mit einem Gewinn auf dem Niveau von 2013, „für 2015 und 2016 erwarten wir relativ starke Steigerungsraten“. Weitere Zukäufe seien vorerst nicht geplant. Die OMV hält an Borealis 36 Prozent, den Rest der Abu-Dhabi-Staatsfonds IPIC.
Kommentare