Hitzewelle verhindert bei TUI stärkeres Wachstum

Hitzewelle verhindert bei TUI stärkeres Wachstum
Viel mehr als ein Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses (EBITA) um 10 Prozent sei nicht möglich.

Die gebremste Reiselust angesichts der Hitzewelle in Nordeuropa verhindert beim Tourismuskonzern TUI ein stärkeres Wachstum. Konzernchef Fritz Joussen bestätigte zwar seine Gewinnprognose für das laufende Jahr am Donnerstag, erklärte aber, dass viel mehr als ein Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses (EBITA) um 10 Prozent nicht drin sei.

Dafür fehle das Geschäft mit den Kurzentschlossenen, die es bei dem anhaltend guten Wetter in den heimatlichen Gefilden anders als sonst nicht in den Süden zieht. Wettbewerber Thomas Cook hatte deswegen zuletzt seine Jahresprognose eingeschränkt.

Die Anleger reagierten verschnupft: Die TUI-Aktie verlor rund zehn Prozent. "Der Markt scheint skeptisch gegenüber dem Versprechen von TUI zu sein, die Prognose für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Experte Russ Mould von AJ Bell und verwies dabei auf Thomas Cook.

"Gutes drittes Quartal"

Unterdessen konnte TUI dank der Frühbucher und der zunehmenden Beliebtheit von Kreuzfahrten seine Sommerbuchungen steigern und einen Gewinn einfahren. "Ein gutes drittes Quartal, sehr gute neun Monate", sagte Joussen. Die Branche verdiene ihr Geld erst im vierten Quartal. Doch wie schon 2017 habe TUI bereits nach neun Monaten einen Gewinn verbucht. "Die Saisonalität ist durch den 2014 gestarteten Konzernumbau mit Fokus auf unsere Hotelgesellschaften und Kreuzfahrt-Reedereien deutlich reduziert und macht uns unabhängiger von äußeren Einflüssen", sagte der Manager. So stieg das bereinigte operative Ergebnis (EBITA) im Zeitraum Oktober 2017 bis Juni 2018 auf Basis konstanter Wechselkurse um 57,7 Mio. Euro auf 65,0 Millionen. Der Umsatz legte um 6,3 Prozent auf 11,830 Mrd. Euro zu.

Einem von Ryanair ins Spiel gebrachten Verkauf der Fluggesellschaft TUIfly erteilte Joussen eine Absage. Das sei "Unsinn", betonte er. Ryanair-Manager Peter Bellew hatte Medienberichten zufolge behauptet, die Charterlinie solle veräußert werden.

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