Hitze und Trockenheit setzten Landwirtschaft zu

Ein teilweise vertrocknetes Maisfeld in Absdorf in Nieserösterreich (August 2015).
Schäden schon auf 170 Mio. Euro geschätzt. Bauern fordern mehr versicherbare Kulturen.

Dass die heimischen Bauern ob der extremen Hitze und Trockenheit in diesem Sommer keine Jubelchöre anstimmen werden, war vorhersehbar: Die aktuellste Schadenseinschätzung in der heimischen Landwirtschaft vor allem in (Süd-)Ostösterreich summiert sich auf 170 Mio. Euro, hieß es am Freitag seitens der Hagelversicherung. Flächen-und summenmäßig ist Niederösterreich am ärgsten betroffen. Alleine hier belaufen sich die Schäden auf etwas mehr als 100 Mio. Euro.

Hitze und Trockenheit setzten Landwirtschaft zu
ABD0082_20150809 - TULLN - ÖSTERREICH: THEMENBILD - ZU APA0100 VOM 9.8.2015 - Illustration zum Thema WETTER/HITZEWELLE/SOMMER: Eine vertrocknete Sonnenblume am Sonntag, 9. August 2015 bei Tulln in Nieserösterreich. Teile der Ernte fallen diesen Sommer der starken und ungewöhnlich lang andauernden Hitze zum Opfer. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER

Nicht nur Frost und Hagel bezuschussen

Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes (ÖVP) forderte im Hinblick auf "den Klimawandel, der gerade im Osten Österreich immer deutlicher spürbar" werde, die Bundesregierung auf, "wie im Regierungsprogramm vereinbart, einen Zuschuss zu Ertragsentgangsversicherungen umgehend umzusetzen".

Hitze und Trockenheit setzten Landwirtschaft zu
Ing. Hermann Schultes, am 27. Februar 2014 zum neuen Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich gewählt, im Interview im Cafe Griensteidl. Wien, 28.02.2014
Es geht den Bauernvertretern darum, dass es künftig mehr versicherbare Kulturen gibt. Die bezuschussten Versicherungsmöglichkeiten gehörten über Hagel und Frost hinaus - vor allem auf Acker- und Grünland - verbessert; auch wenn es "keine Vollkasko-Landwirtschaft" gebe und ein Restrisiko beim Bauern verbleibe.

Schultes sprach in seiner Aussendung gar von einer geschätzten österreichweiten Schadenssumme von 200 Mio. Euro heuer. Vor allem aber forderte er, dass es bundesweit wie in Niederösterreich zu einer 25-Prozent-Bezuschussung von Dürre- und Ernteentgangsversicherungen für Grün- und Ackerland kommen solle. Lob gab es von Schultes fürs Land Oberösterreich, dass ab kommendem Jahr eine solche Unterstützung umsetzen würde.

Hitze und Trockenheit setzten Landwirtschaft zu
ABD0085_20150809 - ABSDORF - ÖSTERREICH: THEMENBILD - ZU APA0100 VOM 9.8.2015 - Illustration zum Thema WETTER/HITZEWELLE/SOMMER: Ein teilweises vertrocknetes Maisfeld am Sonntag, 9. August 2015 in Absdorf in Nieserösterreich. Teile der Ernte fallen diesen Sommer der starken und ungewöhnlich lang andauernden Hitze zum Opfer. - FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER

NÖ: 200 bis 400 Euro je Hektar

Aus der heuer in Niederösterreich erstmals angebotenen "Dürre-Index Versicherung" im Grünland beliefen sich die Entschädigungen in weiten Teilen des Landes auf 200 bis 400 Euro je Hektar - vor allem aufgrund der Berücksichtigung von Hitzetagen. Aus Sicht der Landwirtschaftskammer ist es "höchste Zeit, dass der Bund dem Beispiel der Länder Nieder- und Oberösterreich folgt und in Zukunft einen Prämienzuschuss für Dürre-Ereignisse auf Acker- und Grünland gewährt.

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