"Hitze-60er" für Bauarbeiter: Heuer neuer Rekord erwartet

Ein gelber Bauhelm liegt auf grauen Betonsteinen.
Arbeitern am Bau kann ab 35 Grad frei gegeben werden, sie bekommen dann 60 Prozent des Stundenlohns.

Bauarbeitern kann seit zwei Jahren ab einer Temperatur von 35 Grad hitzefrei gegeben werden, den Arbeitern gebührt in diesem Fall eine Entschädigung in der Höhe von 60 Prozent des Stundenlohns. Im Juli wurden an sechs Arbeitstagen 15.619 Hitzestunden für 6.100 Arbeitnehmer aus 885 Firmen gewährt, so Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz am Mittwoch zur APA.

Bei der letzten Hitzewelle 2013 wurden 24.307 Hitzestunden für 8.571 Arbeitnehmer von 680 Firmen genehmigt. 2014 war die Sonne gnädig. Für heuer erwartet Muchitsch einen neuen Rekord: "Da wir im August auch eine längere Hitzewelle hatten, rechnen wir damit, dass die Zahlen von 2013 übertroffen werden. Eine endgültige Bilanz gibt es erst im September, wenn alle Firmen abgerechnet haben."

Zwei Tote in der Steiermark

Die Entschädigung wird aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen aus dem Schlechtwetterfonds ausgezahlt. Die Hitzewelle hatte auf Baustellen in der Steiermark heuer zwei Tote gefordert.

Muchitsch sieht Arbeitgeber gefordert

Ein Mann gestikuliert während einer Rede vor mehreren Mikrofonen.
Abgeordneter Josef Muchitsch.
Muchitsch sieht bei den immer mehr werdenden Hitzewellen nicht nur die Arbeitgeber gefordert, sondern auch die Auftraggeber. "Ein erstes positives Beispiel gab es bei der größten Straßenbaustelle in der Steiermark - dem Südgürtel Graz. In der Vorwoche wurden auf dieser Baustelle sämtliche Arbeiten im Freien eingestellt und rund 100 Bauarbeitern Urlaub und Zeitausgleich gewährt", so der Gewerkschaftsvorsitzende.

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