Hervis trotzt schleppendem Sporthandel ein Plus ab
Während die Sportartikel-Branche im Vorjahr um 4,1 Prozent schrumpfte, nahm der Sporthändler Hervis einen anderen Weg: Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent auf 425 Millionen Euro. Die Spar-Tochter hatte eine Umsatzrendite von gut drei Prozent, sagte Spar-Vorstand und Hervis-Co-Geschäftsführer Hans Reisch, in der Spar-Holding für Hervis zuständig. Das bedeutet einen Gewinn von rund 13 Millionen Euro.
2014 hat Hervis 13 neue Standorte eröffnet, darunter den zweiten in Bayern (Nürnberg). Heuer sollen in Deutschland drei weitere Standorte dazu kommen, aber auch in Österreich und in allen sechs Auslandsmärkten sind Neueröffnungen geplant.
Onlinegeschäft und Umsatz in den Filialen könne man heute nicht mehr sinnvoll trennen, sagte Geschäftsführer Alfred Eichblatt. Hervis setze darauf, alle Vertriebswege kombiniert anzubieten, die Preise seien im Wesentlichen die gleichen. Kunden bräuchten im Schnitt mindestens vier Wochen, bis sie sich zum Kauf eines konkreten Produktes entscheiden, in dieser Zeit werde online und in Geschäften gesucht.
Express-Filialen
Unter der Bezeichnung "Hervis Express" wird mit kleinen Filialen experimentiert, wo nur ein kleines Sortiment lagernd gehalten wird, der Rest des Angebots aber bestellt und geliefert werden kann.
Der Übernahme von Sports Eybl/Experts durch die britische Sports Direct hat aus Sicht von Eichblatt weniger Auswirkungen auf die Branche als das Wetter im Winter. Denn in der Sommersaison (März bis Oktober) habe es noch ein Plus der Branche von fünf Prozent gegeben, im Winter (November bis Februar) hingegen ein Minus von knapp 10 Prozent.
Neue Sportarten als große Umsatzbringer zeichnen sich im Moment nicht ab, so Eichblatt. Aber das Tourengehen auf Skipisten sei im Westen Österreichs ein Megatrend. Hervis sieht auch im Skiverleih noch ein starkes Wachstumspotenzial. Weiters seien technische Neuerungen wie Skibrillen mit eingebautem Navi oder Uhren, die die Körperfunktionen protokollieren, stark im Kommen.
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