Französische Luxus-Kampfhähne legen Streit bei

Zwei Schaufensterpuppen präsentieren Sonnenbrillen, umgeben von Regalen voller weiterer Brillen.
LVMH gibt seine Anteile an Hermès ab, der jahrelange Machtkampf findet damit ein Ende.

Jahrelang lieferten sich die französische Luxus-Unternehmen Hermès und LVMH einen erbitterten Machtkampf, nun scheint Ruhe einzukehren. Der weltgrößte Luxuskonzern LVMH, zu dem dutzende Nobelmarken wie Louis Vuitton, Kenzo und Givenchy sowie die Champagnermarke Moët et Chandon zählen, gibt seine Anteile an Hermes von mehr als 23 Prozent an seine eigenen Aktionäre ab. Außerdem verpflichtet man sich, in den nächsten fünf Jahren keine neuen Hermès-Anteile zu kaufen.

Die Abgabe der Hermès-Anteile durch LVMH soll bis spätestens zum 20. Dezember erfolgen. Über seine Holding Groupe Arnault hält LVMH-Chef Bernard Arnault künftig dann noch 8,5 Prozent an Hermès.

Abwehrkampf

Zwei Personen tragen mehrere orangefarbene Einkaufstaschen von Hermès.
A couple walk with Hermes shopping bags as they leave an Hermes store in Paris March 21, 2013. Hermes on Thursday said operating margin last year reached its highest level since the French luxury group listed in 1993 on robust demand for its hand-crafted leather goods and printed silk scarves. REUTERS/Philippe Wojazer (FRANCE - Tags: BUSINESS LOGO)
Das für seine Lederwaren und Seidentücher bekannte Modehaus Hermès hatte LVMH vorgeworfen, heimlich seine Anteile an Hermes erhöht zu haben, und befürchtete eine feindliche Übernahme. Die Familie Hermès hatte LVMH-Chef Arnault mehrfach zu einem Rückzug n aufgefordert. Im Kampf gegen den Luxuskonzern gründete die Familie zudem eine Holding, die einen Anteil von mehr als 50 Prozent an der Firma hält und damit eine feindliche Übernahme unmöglich machen soll.

Gegen LVMH war bereits von der französischen Börsenaufsicht im Juli 2013 eine saftige Strafe von acht Millionen Euro wegen des heimlichen Einstiegs bei Hermès verhängt worden. LVMH beteuerte stets, der Konzern wolle weder die Kontrolle bei Hermès übernehmen, noch ein Übernahmeangebot vorlegen oder einen Sitz im Verwaltungsrat.

Die nunmehrige Einigung kam infolge eines Schlichtungsverfahrens beim Pariser Handelsgericht zustande, vor dem Hermès geklagt hatte. Formell hat die Justiz nun das letzte Wort.

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