Henkel hadert mit Unruhen im Osten
Das starke Engagement in Osteuropa wirkt sich für den Konsumgüterkonzern Henkel derzeit unerfreulich aus. Wegen der Ukraine-Krise sowie der Unruhen in Nahost erwartet der Hersteller von Persil, Pril & Co. deutliche Einbußen.

Henkel ist seit 1991 in Russland vertreten, das Land ist für den Konzern der weltweit viertgrößte Markt. Im vergangenen Jahr hatte Henkel dort rund eine Milliarde Euro Umsatz erzielt. In Russland beschäftigt Henkel rund 2.500 Menschen, in der Ukraine sind es etwa 1.000 Mitarbeiter. Der Konzern unterhält in beiden Ländern Fabriken - in der Ukraine produzieren diese derzeit aber nur drei Tage in der Woche, sagte Rorsted. Für die Produktionsstätten in Russland denke er aber nicht an Kurzarbeit - denn im ersten Halbjahr habe Henkel noch keine wirtschaftliche Abkühlung dort registriert. Im zweiten Halbjahr könne sich dies ändern.
Die Europäische Union hatte im Zuge der Ukraine-Krise weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen, das Land antwortete mit Handelsbeschränkungen. Rorsted sagte, Henkel sei bisher nicht direkt von den Auswirkungen der Sanktionen betroffen - für Kunden des Konzerns könne dies aber anders aussehen.
Die Ukraine-Krise und die Auswirkungen auf Osteuropa hinterließen auch Spuren in der Henkel-Bilanz. Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz in Osteuropa von 799 auf 739 Mio. Euro. Im Konzern gaben die Erlöse insgesamt um 3,5 Prozent auf 4,14 Mrd. Euro nach. Die Aufwertung des Euro etwa gegenüber dem Rubel macht den Rheinländern zu schaffen.
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