Heiße Phase bei Glashaus-Projekt der Frutura

Eine Ölbohranlage steht auf einem Feld, aus dem Rohre ragen und Dampf austritt.
Bohrloch schon mehr als 3000 Meter tief. Rückpumpversuch von Thermalwasser steht bevor. Gegner laufen Sturm.

Mehr Arbeitsplätze versus Gefährdung des heimischen Wassers und Bodens: Fluch und Segen der modernen Agrarindustrie beschäftigen seit Monaten die Oststeirer.

Ein Arbeiter mit Schutzhelm steht auf einer Ölbohrinsel.
BILD zu OTS - Bohrleiter Zoltan Toth
In eineinhalb bis zwei Wochen geht es bei den Probebohrungen für das umstrittene Glaushaus-Großprojekt der steirischen Firma "Frutura" wieder in eine heiße Phase: Der Rückpumpversuch von Thermalwasser soll erstmals versucht werden. Mittlerweile sei man mit dem Bohrloch in mehr als 3000 Meter Tiefe angekommen, erklärte Geschäftsführer Manfred Hohensinner am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Wasserkreislauf

Nachdem bereits im Frühjahr erfolgreich heißes Wasser aus dem Boden gewonnen werden konnte, muss nun auch noch die Rückführung klappen. Danach könnte das Projekt realisiert werden. "Frutura" plant in fünf Kilometern Entfernung zum Rognerbad Blumau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) auf knapp 27 ha ein Glashaus um 50 Mio. Euro, das geothermisch beheizt wird und 200 Arbeitsplätze bringen soll.

Zwei Männer mit Schutzhelmen unterhalten sich vor einer Industrieanlage.
BILD zu OTS - frutura Geschäftsführer Manfred Hohensinner im Gespräch mit Univ.Prof Dr. Johann Goldbrunner - Geoteam - über die zweite Thermalbohrung.
Das Projekt sieht vor, dass heißes Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt wird und dort per Wärmetauscher Wasser in den Leitungen der Gewächshäuser erwärmt, ehe es wieder in den Boden rückgeführt wird.

Während das Loch für die Reinjektion in den Boden getrieben wird, gehen an der Oberfläche auch schon die Arbeiten an der Verbindung zwischen den beiden Bohrlöchern los. Der Vortrieb für das zweite Bohrloch sei laut Hohensinner bisher ohne gröbere Verzögerungen verlaufen: "Nur ein EDV-Problem bei der Bohranlage hat uns ein paar wenige Tage gekostet."

Gegner formieren sich

Gegen das Projekt laufen Rogner und der Tourismusverband Sturm, auch Grüne sowie die Landwirtschaftskammer sind dagegen. Gegenwind kommt auch von der Bürgerinitiative "Schützt Bad Blumau vor Agrarindustrie".

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