Heftiger Kurssturz bei Hugo Boss

Heftiger Kurssturz bei Hugo Boss
Der Modekonzern Hugo Boss muss seine Prognose senken, RBC und HSBC senken das Kursziel der Boss-Aktie drastisch.

Als der deutsche Modekonzern Hugo Boss am Donnerstag einen Gewinnrückgang gemeldet und die Prognose gesenkt hatte, bewiesen die Anleger noch Nervenstärke. Am Freitag allerdings ließen sie die Boss-Aktie fallen. Schon im frühen Handel stürzte der Kurs um mehr als zwölf Prozent auf weniger als 40 Euro ab. Im März hatte die Aktie noch gut 67 Euro gekostet.

Zurückgeschnitten

Den Aktien-Ausverkauf ausgelöst haben dürften die jüngsten Einschätzungen von Analysten. RBC-Experten haben am Freitag ihr Kursziel für die Boss-Aktie von 69 auf 50 Euro gesenkt. Hersteller hochwertiger Kleidung stünden weltweit unter Druck, hieß es. Die Analysten der Geldhauses HSBC strichen das Kursziel noch heftiger zusammen - von 73 auf 47 Euro.

Hugo Boss hat im dritten Quartal weniger Gewinn gemacht als erwartet und seine Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Insbesondere in Nordamerika habe sich das Marktumfeld im Verlauf des dritten Quartals weiter eingetrübt und so die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns belastet, erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

„Zusätzlich wird das Geschäft in Hongkong seit Beginn der politischen Unruhen und Demonstrationen erheblich beeinträchtigt“, hieß es in der Mitteilung.

Bei einem Quartalsumsatz auf Vorjahrsniveau sei das operative Ergebnis (EBIT) auf 80 (Vorjahr 92) Millionen Euro gesunken und damit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Gesamtjahr 2019 erwarte Boss nun einen EBIT-Rückgang auf 330 bis 340 von zuvor 347 Mio. Euro. Bisher hatte das Unternehmen sich einen währungsbereinigten Gewinnanstieg mindestens „im niedrigen einstelligen Prozentbereich“ vorgenommen. CEO Mark Langer sagte, Boss halte am mittelfristigen Ziel einer EBIT-Marge von 15 Prozent fest.

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