Hauszustellung der Super- und Drogeriemärkte besteht Test

Ein Einkaufswagen ist gefüllt mit Lebensmitteln wie Nutella, Bananen und Toastbrot.
Die Arbeiterkammer prüfte das Zustellungsservice bei Bipa, dm, Billa und Merkur.

Relativ problemlos läuft die Hauszustellung der heimischen Super- und Drogeriemärkte, wie die Arbeiterkammer (AK) beim Testen der Anbieter Bipa, dm, Billa und Merkur feststellte.

Bei der Zustellgebühr gibt es große Unterschiede. Die beiden Drogerieketten verlangen 3,95 Euro, Billa 5,99 Euro (bis 4. November entfallen im Zuge einer Marketingoffensive allerdings die Zustellgebührenmehr dazu hier) und Merkur 8,99 Euro. Bei Bipa und dm ist die Lieferung ab einem Einkaufswert über 45 Euro gratis.

Bei Merkur wiederum entfällt die Gebühr bei Mittwochslieferungen zwischen 17.00 und 20.30 Uhr. Hin und wieder gibt es Aktionen mit einer Gratis-Zustellung.

Bei den beiden Drogeriemärkten ist kein Mindestbestellwert vorgegeben; Billa stellt erst ab 25 Euro zu, Merkur ab 49 Euro. Die Lieferungen von allen Anbietern trafen pünktlich ein. Bei einer Bipa-Zustellung habe ein Produkt gefehlt - die Reklamation war dann laut AK "mühsam".

Selbstabholung

Bei Bipa und Billa kann man die online bestellten Produkte auch selbst im Geschäft abholen - beim Drogeriemarkt funktionierte dies beim Testen sehr gut, bei Billa war der Einkauf zum vereinbarten Abholtermin noch nicht fertig zusammengestellt - die Wartezeit betrug laut AK 20 Minuten. Bei dm und Merkur gibt es keine Selbstabholung.

Kann die Zustellung an die Haustür umweltfreundlicher sein als der Einkauf im stationären Geschäft? Eine aktuelle Studie des Deutschen CleanTech-Instituts (DCTI) sagt: Ja. Trotz hoher Retourenquote und teilweise mehrmaliger Anfahrt durch den Paketzusteller könnten Kunden guten Gewissens online einkaufen. Denn im Durchschnitt werde dabei deutlich weniger CO2 produziert, als wenn die Käufer dasselbe Produkt im stationären Einzelhandel erwerben würden.

Der Hauptgrund dafür: Wenn die Verbraucher Mode, Möbel, Bücher oder Elektronik einkaufen wollen, nutzen sie meist den eigenen Pkw, um in die Shopping-Meilen zu kommen. Und das produziert viel mehr Abgase als der gebündelte Transport der Bestellungen durch Paketdienste. Besonders groß sei der Vorsprung des Online-Handels in Sachen CO2-Vermeidung, wenn die Verbraucher in ländlich geprägten Räumen lebten und weite Strecken zu ihrem Einkaufsort zurücklegen müssten.

In Auftrag gegeben wurde die umfangreiche Studie vom Otto-Versand und dessen Lieferdienst Hermes. Doch prüfte das Freiburger Öko-Institut die Untersuchung vor ihrer Veröffentlichung methodisch und inhaltlich auf Korrektheit. Moritz Mottschall vom Öko-Institut lobt die Studie: "So eine umfassende Studie gab es meines Wissens bisher nicht."

Kommentare