Haribo macht Grafschaft froh

HA für Hans, RI für Riegel und BO für Bonn. Der Gründer des deutschen Süßwaren-Konzerns zeigte schon mit dem Markennamen, wie sehr er sich mit seiner Heimatstadt verbunden fühlte.
Seit damals, dem Jahr 1920, wird der mittlerweile weltweit agierende Konzern von Bonn aus gelenkt. Damit ist allerdings bald Schluss. Die Firmenzentrale mit mehr als 200 Mitarbeitern wird bis zum Jahr 2017 in die Gemeinde Grafschaft im benachbarten Bundesland Rheinland-Pfalz verlegt. Dort entsteht auch ein neuer Produktions- und Logistikstandort. Umgehend stellten sich deutsche Medien die Frage, ob aus Haribo nun Harigra (GRA für Grafschaft) werde. „Haribo bleibt Haribo", stellte Konzern-Sprecher Marco Alfter klar.
Die Gemeinde Grafschaft darf sich jedenfalls gebührend freuen. Der international bekannte Neuzugang bringt rund 300 neue Arbeitsplätze und Investitionen im dreistelligen Millionen-Bereich. Und nicht zuletzt: Haribo wird ein potenter Gewerbesteuer-Zahler sein. Aus diesem Grund hatten auch andere Standorte um die Gummibärchen-Zentrale gebuhlt. Grafschaft hat letztlich doch punkten können. Vielleicht mit Steuerzusagen. Sicher aber auch deshalb, weil der Innovationspark der Gemeinde einen direkten Autobahn-Anschluss vorweisen kann. In Bonn, wo Haribo in einem beengten Wohngebiet sitzt, müssen sich die Konzernfahrzeuge durch die Stadt stauen. Der Standort platzte bereits aus allen Nähten, eine Alternative konnte Bonn nicht auftreiben.

Zum Haribo-Konzern gehören 6000 Mitarbeiter, Vertriebsniederlassungen in 22 Ländern und 15 Produktions-Standorte. Zahlen zum Umsatz gibt das Familienunternehmen traditionell keine bekannt, von Branchenkennern wird er aber auch rund zwei Milliarden Euro geschätzt. Neben Gummibärchen werden Fruchtgummis, Lakritzschnecken und Maoam-Kaubonbons produziert.
100 Millionen Goldbären werden weltweit täglich produziert
Seit 1991 gibt es die Werbepartnerschaft mit Thomas Gottschalk. Laut Haribo ist das die längste der Welt
160.306 Kilometer lang ist die Kette, die die Goldbären-Produktion eines Jahres lang wäre – vier Mal rund um den Globus
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